China will mehr Transrapid
China will mehr Transrapid
China hat grünes Licht für eine neue Transrapid-Strecke gegeben. Nach Angaben von Transrapid International in Berlin ist die seit langem erwartete Grundsatzentscheidung Chinas über den Ausbau der Transrapid-Strecke von Shanghai in die über 160 Kilometer entfernte Nachbarstadt Hangzhou gefallen.
Der Staatsrat habe den Projektantrag für die Verlängerung der bisherigen Kurzstrecke in Shanghai jetzt genehmigt, bestätigte ein Sprecher von Transrapid International am Mittwoch. Die chinesische Regierung informierte den Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bei seinen Gesprächen in Peking allerdings nicht von der Entscheidung.
Chinas Außenminister Li Zhaoxing habe nur seine Hoffnung geäußert, dass der Transrapid auf gutem Wege sei, sagte Steinmeier. Von der Genehmigung des Projektantrags habe er danach vom Transrapid-Konsortium erfahren. Bei seinem zweitägigen Antrittsbesuch in Peking hatte Steinmeier zuvor den Ministerpräsidenten Wen Jiabao getroffen, der Vorsitzender des Staatsrats ist.
In einer Presseerklärung sprach das Transrapid-Konsortium von einem Startschuss für weitere Verhandlungen mit der deutschen Systemindustrie. Die eigentliche Baugenehmigung mit allen Einzelheiten sei das jedoch noch nicht.
Die Entscheidung kommt überraschend, denn vor knapp einer Woche hatte die Pekinger Wirtschaftsbehörde noch betont, zunächst müsse der Volkskongress im März dem Projekt nach Hangzhou zustimmen. Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) begrüßte den Beschluss und erklärte: "Damit wird die hervorragende Kooperation zwischen Deutschland und China bei der Weiterentwicklung der Magnetschwebebahntechnik bestätigt."
Seit den Ankündigungen aus China, künftig im Alleingang einen Transrapid entwickeln zu wollen, ist bei deutschen Firmen, aber auch in der CDU/CSU eine heftige Diskussion über angebliche Urheberrechtsverletzungen der chinesischen Seite entbrannt. Außenminister Steinmeier, der sich zur Zeit in Peking aufhält, forderte dort, diesen Streit so bald wie möglich aus der Welt zu schaffen. |