[实事评说] In Deutschland fest verankert

Als 19-Jaehrige kam Weidong Xu mit dem Zug nach Deutschland - ohne die Sprache zu können. Heute, 20 Jahre spaeter, ist die Chinesin Geschaeftsführerin von Gea Luftkuehler.
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Weidong Xu nimmt kein Blatt vor den Mund. Einem aelteren Kollegen, der sie Maeuschen nennt, sagt sie unter vier Augen, dass sie sein Alter respektiere und gerne von ihm lerne, doch dass dieser Diminutiv so gar nicht zu ihr passe. Einmal wird die Ingenieurin als neue Kollegin vorgestellt, die bereits einige UEbersetzungen gemacht habe. Da stellt sie laechelnd klar: "Dafuer bin ich nicht angestellt und dafuer bin ich auch viel zu teuer."
' a) a7 J  Y0 `$ a" |Weidong Xu kam mit 19 ohne Geld und Sprachkenntnisse nach Deutschland. Nach dem Studium der Chemie- und Verfahrenstechnik und einer Zwischenstation bei Continental heuerte sie beim Maschinen- und Anlagenbauer Gea an. Dort stieg die junge Frau schnell zur Geschaeftsfuehrerin einer Tochter auf und setzte sich in einer urdeutschen Maennerdomaene durch.
" \/ c3 D8 G8 C: y; v" L  S人在德国 社区2009 waehlte die Jury der Handelsblatt-Auszeichnung "Karriere des Jahres" Weidong Xu unter die 25 Top-Nachwuchsmanager Deutschlands. Xus Erfolgsrezept ist ganz und gar unchinesisch: Sie spricht die Dinge klar an. Dass die heute 39-Jaehrige Karriere machen wuerde, wusste schon ihr erster Chef. "Doch die Geschwindigkeit ihres Aufstiegs hat mich ueberrascht", sagt Axel Metge von Continental.csuchen.de- O- ~1 T7 Y' N, A
Schlaflos in Zhengzhou人在德国 社区' F  o& l; [" j; ~
Mit ihrer klaren, freundlichen, immer hartnaeckigen Art hat Weidong Xu im Mai 2002 sogar eine Gea-Tochter gerettet: Im chinesischen Zhengzhou uebersteht die damals 32-Jaehrige einen Verhandlungsmarathon mit Bravour. Zehn lange Tage sitzen ihr von morgens bis abends zwoelf chinesische Technikexperten gegenueber. Xu ist meist allein und hat alles im Kopf. Von zehn Uhr abends bis vier Uhr morgens verhandelt der chinesische Chef persoenlich mit der jungen Frau.; x6 y5 Q4 _& t2 S
Doch die Zermuerbungstaktik geht nicht auf: Weidong Xu haelt durch, trotz Schlafentzugs. Mit zwei grossen Auftraegen kehrt sie zurueck nach Bochum. "Das war die Initialzuendung und ihr Karrierestart", resuemiert ihr Chef, Joerg Jeliniewski, Praesident von Gea Heat Exchangers. "Sie war erfolgreicher als ihre damaligen Chefs es fuer moeglich gehalten haetten und hat damit sogar das Unternehmen und seine Produkte gerettet."
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Die Welt der MDax-notierten Gea mit 20000 Mitarbeitern in 250 Toechtern und 50 Laendern, ist unuebersichtlich. Gea Luftkuehler befindet sich auf dem Gelaende, auf dem Otto Happel senior 1920 die Gesellschaft fuer Entstaubungsanlagen (GEA) gruendete. Nur ein paar hundert Meter weiter liegt die moderne Bochumer Konzernzentrale. Doch hier, westlich der Dorstener Strasse, ist Herne-Eickel, die Keimzelle der Gea-Welt. Hier zaehlen Traditionen, viele der 100 Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten da, Maenner dominieren. Die Entscheidung fuer eine junge Chinesin als Geschaeftsfuehrerin dieser urdeutschen Maennerwelt macht Furore.( S& C% ]0 o$ Z( z& Z' d
Weidong Xu ist in Deutschland fest verankert
  n0 Q% J8 M3 o( tEin wichtiges Gea-Luftkuehler-Produkt sind PSA-Abscheider - 35 Tonnen schwere Maschinen, die fuer die Plastikherstellung notwendig sind - in Asien mit seinem riesigen Plastikhunger heiss begehrt. Doch als Xu ins Unternehmen kommt, liegt der chinesische Markt brach und Kopien tauchen auf. Die Deutschen sind misstrauisch. An der Integritaet der neuen Kollegin Weidong Xu zweifelt jedoch niemand. "Sie ist hier fest verankert und hat Familie", sagt Joerg Jeliniewski. "Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefuehl, sie mache ihren Job nur, um sich etwas abzuschauen und zurueck nach China zu gehen. Ich hatte von Anfang an Vertrauen zu ihr."* A' g  ^' m( E6 D. c
Gerade dieser Vertrauensvorschuss macht Xu kreativ: Da keiner in China den Transport der schweren Maschinen bezahlen will, laesst Xu die oberen und unteren schweren, billigeren Gehaeuseteile in China bauen. Dafuer liefert Luftkuehler den technologielastigen Mittelteil aus Deutschland. So knackt Xu den chinesischen Markt fuer den Direktvertrieb.
. r+ u% t1 z* \5 j9 V0 M7 f"Mein Motto: Ich mache das, was andere fuer unmoeglich halten, moeglich." Inzwischen hat Gea 1300 Mitarbeiter in 13 Unternehmen in China. Das Land bringt acht Prozent des Gea-Umsatzes und ist damit das drittwichtigste Land fuer den Konzern. Waehrend der Konzernumsatz 2009 weltweit sank, stieg er in Asien trotz Krise.csuchen.de- w  L7 T& X( ^
Das Nicht-Aufgeben, gepaart mit Neugier und Eigensinn, hat Weidong Xu schon frueh ausgezeichnet. Als einzige Tochter eines Lehrers wird sie 1970 geboren, mitten in der Kulturrevolution, unter der die Familie leidet. Die Mutter steckt ihre ganze Kraft in die Erziehung der Tochter. "Sie hat mir beigebracht, dass man seinen eigenen Kopf behalten muss und nicht der Propaganda folgen soll", erinnert sich Xu. Die Achtung vor dem Leben und der Respekt allen Menschen gegenueber, egal welcher Hautfarbe oder Nationalitaet, sind die Werte, die die Mutter ihr mit auf den Weg gibt.
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