友情帖:Die chinesische Filmszene zu Gast beim IFFF Dortmund / Köln




Die chinesische Filmszene zu Gast beim IFFF Dortmund êKöln
In der kommenden Kölner Ausgabe des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund êKölngibt das Festival im Länderschwerpunkt China einen Überblick über das Filmschaffen von Filmemacherinnen aus der aufstrebenden Supermacht. Li Yu, die Regisseurin und Autorin des Films „Lost in Beijing“, ist Mitglied in der Jury des internationalen Debut-Spielfilmwettbewerbs und wird vom 23.-27. April 08 zu Gast beim Festival sein.

Out of Beijing
„Welten prallen aufeinander- Stadtlandschaften, Kräne und Bautätigkeiten sind aus fast keinem der Filme wegzudenken. Der in China stattfindende rasante Wandel und ständige Neuanfang ist immer auch Thema der ausdrucksstarken Filme. Neben dem hypermodernen, schnellen China im Wirtschaftstaumel werden in den Filmen oft auch leise und engagiert die Geschichten der kleinen Leute erzählt“, so die in Peking lebende Österreicherin Katharina Schneider-Roos, eine der Kuratorinnen des Länderschwerpunktes, in dessen Zentrum die unabhängigen Filmproduktionen stehen.

Die chinesische Filmindustrie hat eine interessante Entwicklung hinter sich. So hat sie sich auf der einen Seite in den letzten Jahren geöffnet und ausdifferenziert. Die Zensurbehörden sind toleranter geworden. Auf der anderen Seite sind immer noch nicht alle der produzierten Filme in China zu sehen. Viele der Regisseurinnen, deren Filme international große Erfolge feiern, leiden darunter, dass sie ihre Arbeiten in der Heimat nicht zeigen dürfen.

Lost in Beijing
So ergeht es auch Li Yu, einem der Shootingstars der Pekinger Film-Szene. Ihr aktueller international viel beachteter Film „Lost in Beijing“ kam nach Festivalerfolgen in Europa Ende letzten Jahres auch in China in zensierter Fassung in die Kinos. Mittlerweile ist er in China wieder verboten, weil nun angeblich herausgeschnittene pornografische Szenen für die Werbung benutzt worden seien. Außerdem wurde der Produktionsfirma Laurel Film von heute auf morgen für zwei Jahre untersagt, neue Projekte anzugehen.

Li Yu begann ihre Karriere beim staatlichen Fernsehsender CCTV als Drehbuchautorin und Regisseurin. Ihre erste dokumentarische Kinoarbeit „Sister“(1996) wurde ebenfalls verboten. 2001 realisierte sie ihr Spielfilmdebut „Fish and Elefant “, der als erster chinesische Film mit lesbischer Thematik international für Furore sorgte.
In „Lost in Beijing“(2006) heftet sie sich mit ihrer Kamera an die Fersen der jungen Ping Guo, die mit ihrem Mann aus der Provinz nach Peking kommt. Sie zeichnet das Schicksal einer Frau, stellvertretend für abertausende der fünf Millionen Wanderarbeiter: erschöpfte, unsichere Existenzen, Migranten in der Megacity. Emotional, verstörend und eindringlich zeigt sie Rastlosigkeit und atemlose Moderne der chinesischen Großstadt und den Überlebenskampf in der Boomtown Peking.

I Love Beijing
Ning Ying, die Grande Dame des chinesischen Kinos, erlangte mit ihrer Beijing-Triologie (darunter „I Love Beijing“, 2001) Weltruhm.  Anders als ihre jungen Kolleginnen hat sie die Kulturrevolution miterleben müssen. Nach dem Regiestudium in Peking und Rom arbeitete sie u.a. als Regieassistentin bei Bernardo Bertoluccis „Der letzte Kaiser“. Ihr jüngster Spielfilm „Perpetual Motion“ ist ein Kammerspiel um vier erfolgreiche Damen mittleren Alters, die eine Rechnung miteinander zu begleichen haben. Sie agieren provozierend, ironisch und rebellisch, ganz entgegen dem Klischee der zurückhaltenden und den Traditionen unterworfenen asiatischen Frau. Das Festival präsentiert Ning Ying in einem Werkstattgespräch, in dem sie ausführlich über ihr Filmschaffen und ihre Arbeitsbedingungen Auskunft gibt.

Eine filmische Rarität dürfte der 1962 entstandene Revolutionsfilm „Locust Tree Village“ der ersten chinesischen Regisseurin Wang Ping sein. In ihrem Film setzte eine loyale Dorfvorsteherin Himmel und Hölle in Bewegung, um ganz im Geiste Maos die gerechte Landverteilung in ihrem Dorf zu erreichen.

Flankierend zu 12 Filmprogrammen aus China wird Dai Jinhua, Filmwissenschaftlerin an der Universität Peking, einen umfassenden Überblick über die Regisseurinnen aus dem Land der Mitte geben. Zahlreiche weitere Filmemacherinnen werden ihre Arbeiten in Workshops und Filmgesprächen mit dem Kölner Publikum diskutieren.

Das aktuelle Filmschaffen von Regisseurinnen aus aller Welt präsentiert das Festival in Köln darüber hinaus mit rund 100 Filmen in den Sektionen:

Internationaler Debüt-Spielfilmwettbewerb - dotiert mit 10.000 Euro und dem
Publikumspreis gestiftet von der Zeitschrift Choices.
Panorama - Aktuelle internationale Neuentdeckungen aus den Jahren 2006/07.  
Quer Blick - Internationale Lesben- und Transgenderfilme.
Filmbildung - „Girls Focus“, ein medienpädagogisches Programm für junge Frauen.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm, ein Schulfilmprogramm sowie fachspezifische Angebote runden das Profil eines der wichtigsten Frauenfilmfestivals weltweit ab und machen es zu einem Kommunikationsort und Treffpunkt für Filmschaffende und Filmliebhaber jeden Alters.
Festivaleröffnung: 23. April 2008
Preisverleihung: 27. April 2008
Spielorte: Filmforum NRW im Museum Ludwig, Metropolis Kino, Filmpalette

Weitere Informationen zum Festival sowie die Möglichkeit, diese PM und Fotos downzuloaden, finden Sie im Netz unter www.frauenfilmfestival.eu

Für Fragen und Informationen zum Festival und Akkreditierung steht Ihnen unsere Pressereferentin Ursula Teich zur Verfügung.

Internationales Frauenfilmfestival Dortmund I Köln
Festivalbüro 2008
c/o Kulturbüro Dortmund
Küpferstr. 3
44122 Dortmund
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Pressebüro Ursula Teich
Im Dau 6
50678 Köln
T: +49 (0)221-5890708
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presse@frauenfilmfestival.eu
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