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发表于 2006-2-16 11:22
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Wirtschaft fürchtet Technik-Kopien aus China
Maschinenbauer besonders betroffen - Schäden in Milliardenhöhe - Schutz kaum möglich
Berlin - Auch wenn die von China entwickelte Magnetbahn nach Angaben des deutschen Transrapid-Konsortiums keine Patente verletzt, fürchten Firmen aus anderen Branchen Technologie-Klau durch die Konkurrenz aus Fernost. Jedes Jahr entstehen durch Plagiate Schäden in Milliardenhöhe. Im Außenministerum heißt es, es sei nicht auszuschließen, daß Vertreter der deutschen Wirtschaft bei der bevorstehenden China-Reise von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ihre Furcht vor "Technologie-Klau" zur Sprache bringen werden.
Der deutsche Maschinenbau ist neben der Konsumgüterindustrie die am stärksten von Produktkopien betroffene Branche. "Das Kopieren hat ein Ausmaß angenommen, das für die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer nicht mehr tragbar ist", sagt Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
Rund ein Drittel der 3000 deutschen Branchenbetriebe beklagt mittlerweile aufgrund von Plagiaten Umsatzrückgänge in Höhe von drei Prozent und mehr. Insgesamt schätzt Hesse den Schaden auf rund zwei Mrd. Euro. Hinzu kommen noch die Ausgaben für Schutzmaßnahmen: Experten zufolge geben deutsche Konzerne teilweise bis zu zwei Mio. Euro für die Absicherung der eigenen Produkte und das Verfolgen von Fälschern aus. Der mit Abstand größte Teil der Maschinen-Plagiate stammt dem VDMA zufolge aus China. "In China gibt es eine spezielle Dreistigkeit", sagt Hesse, der China - zumindest im Maschinenbau - für das Mutterland der Plagiate hält.
Die Schutzmöglichkeiten gegen Fälschungen sind nach Verbandsangaben gering. "Es gibt in China zwar vernünftige Vorschriften - allerdings nur auf dem Papier", sagt Hesse. In der Realität dagegen könne sich eine Firma nur begrenzt wehren. "Die Betriebe müssen eine Risikoabwägung machen, bevor sie nach China gehen."
Auch in der Autoindustrie gibt es immer wieder Fälle von Patentverletzungen. So soll der Bundesgrenzschutz wiederholt ganze Container mit Bremsen aus China aus dem Verkehr gezogen haben, die sich bei genauerer Prüfung als Fälschung herausstellten. Dabei gebe es zwei Typen von Nachbauten, sagt ein Branchenkenner. Einmal produzierten die Chinesen häufig billigere Teile, die nur aussehen würden wie die Echten. "Diese halten dann häufig nicht so lange und gefährden noch dazu die Sicherheit." Auch komme es vor, daß offizielle chinesische Partner nicht die bestellte Stückzahl produzierten sondern deutlich mehr. Diese im Prinzip echten Teile würde dann auf eigene Rechnung verkauft. Das geschehe besonders häufig in der Elektronik- und Textilindustrie.
Auch in der Flugzeugindustrie fürchten Beobachter einen ungewollten Technologie-Export. Nach einem Großauftrag der Chinesen Ende vergangenen Jahres prüft Airbus den Aufbau einer Endmontage vor Ort. Wird das Werk gebaut, sollen dort vier Flugzeuge pro Monat zusammengebaut werden, sagt ein Airbus-Sprecher. Dabei werde es sich um Mittelstreckenmaschinen wie den A320 handeln. Bisher werden die Typen A318, A319 und A321 in Hamburg montiert, der A320 in Toulouse. Laut dem Sprecher werden Komponenten wie Rumpf oder Flügelteile weiterhin an anderen Airbus-Standorten produziert und dann nur zur Endmontage nach China verschifft. Deshalb ist die Angst vor der Kopierkunst der Chinesen bei Airbus nicht besonders groß. A.G./ams/cadi/eag. |
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