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二十五日出刊的波兰周刊「直接」(Wprost),封面出現德国总理默克尔给波兰总统总理喂奶的合成照片,中间文字写道「欧洲的继母」。
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Polnische Zwillinge an Merkels Brust1 |* U; ^) ?2 P2 v5 ?
# n8 ^8 Q1 C t3 X1 {Der Titel des Wochenmagazins „Wprost“ erklärt Angela Merkel zur „Stiefmutter Europas“. 3 l) Z2 x- N, E3 u |/ w; d ~
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$ O' @' L" s0 Z% J+ t7 i+ JDas erzkonservative polnische Magazin „Wprost“ will erneut mit antideutscher Stimmung Auflage machen.2 Y, g4 _* a2 T% g0 p
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Im „Krieg“ der Titelbilder ist nun also wieder Polen in Führung gegangen. Wer erinnert sich nicht an das fast schon zur Legende gewordene Foto vor vier Jahren auf dem polnischen Nachrichtenmagazin „Wprost“ mit Erika Steinbach? Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen ritt damals in Nazi-Uniform auf dem Rücken des Kanzlers Gerhard Schröder.
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Wie viel Porzellan in den nicht immer einfachen deutsch-polnischen Beziehungen dadurch zerschlagen wurde, war den Machern des Blattes offensichtlich egal. Denn der Aufschrei war groß, die Auflage schoss in die Höhe und das Magazin hatte seinen PR-Gag. „Der Spiegel“ kramte vor dem EU-Gipfel vergangene Woche in Brüssel das Motiv hervor und setzte die triumphierenden Kaczynski-Zwillinge auf den Rücken von Angela Merkel.
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' X7 j! e! K+ E( o/ y. Y, m6 g6 m, K„Europas Stiefmutter“csuchen.de! |2 r2 X* p- ?2 m$ S
, j% j n* c" x |Und nun das: die zufrieden strahlenden Bundeskanzlerin nährt auf der neusten „Wprost“-Ausgabe an ihren entblößten Brüsten die Zwillinge Lech (Präsident) und Jaroslaw (Premier). „Europas Stiefmutter“ ist in roten Lettern zu lesen. Das Titelbild ist allerdings nur mit einiger Mühe mit dem Text in der Ausgabe in Einklang zu bringen. Hier zielten die Macher des Magazins wohl wieder einmal vor allem auf den Verkaufseffekt.csuchen.de2 ?# F; f$ B" ?. ~; X2 a' O# ?
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Im Gegensatz zu dem auf satirische Provokation ausgelegten Titelbild, wird die Angelegenheit im Heft auf Seite 20 sachlicher. Die beiden Autoren versuchen sich an einer Analyse des EU-Gipfels, dessen Ergebnisse sie im Grunde für nicht gerade berauschend halten.csuchen.de2 S4 i8 }2 R; E# t9 c
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Wenig wohlwollend
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& C; X/ s% l% u8 S8 I7 I$ AAber das Treffen der Staats- und Regierungschefs habe eines gezeigt: Polen habe eine neue Rolle in Europa. Es werde fortan als aktiver Anwalt der kleinen und mittleren Staaten wahrgenommen werden.1 H" a o8 t3 r0 E* e7 L
9 Z/ e8 m8 ^2 IWeniger wohlwollend fällt das Urteil über Deutschland aus. Jahrelang sei Berlin der Anwalt Polens gewesen, heißt es, doch der Gipfel habe gezeigt, dass der große Nachbar inzwischen in die Rolle des Staatsanwaltes geschlüpft sei. Schließlich stellen die Autoren zufrieden fest, dass in Europa endgültig eine neue Kräfteordnung entstanden sei. Zum ersten Mal seit 300 Jahren habe Polen in Europa die Chance, eine Schlüsselposition einzunehmen.
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}: j+ v2 F" B* i: lDas Titelbild von „Wprost“ lässt allerdings auch eine für Polen weniger schmeichelhafte Interpretation zu.: Jahrelang werden die Kinder aufopferungsvoll am Busen genährt und kaum sind sie flügge, beginnen die Kleinen der Mutter auf der Nase herumzutanzen. Das logische Fazit hieße in diesem Fall wohl: Undank ist der Welten Lohn.7 o8 h& H" U# ]" K0 n. v
, P6 ]2 e0 k1 E, BBerlin mahnt zur Ruhe
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„Wprost“ steht mit seiner Auffassung allerdings nicht mehr allein in Polens Blätterwald. „Man gewinnt den Eindruck, dass (die deutschen Politiker) die Fähigkeit verloren haben, das Interesse Deutschlands vom Interesse Europas zu unterscheiden“, kommentierte die Zeitung „Rzeczpospolita“ gestern den Gipfelverlauf. Kritische Stimmen an die eigene Adresse gab es jedoch auch. „Passt Polen nach Europa?“ fragte „Newsweek Polska“. Experten warnten hier vor einer Selbstisolierung des Landes.
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In Berlin war man bemüht, den Streit tiefer zu hängen. Man werde die „engen und freundschaftlichen Beziehungen“ mit Polen verstärkt ausbauen, ließ Merkel wissen. Der „Geist der Zusammenarbeit“ in der EU wurde nach dem Krisen-Gipfel beschworen. Inzwischen heißt die Devise in Berlin: „Nicht nachkarten.“ In den Beziehungen zwischen Deutschland und Polen sei „Zusammenarbeit mit Augenmaß“ die richtige Antwort. |
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