[经济金融] 德国社会市场经济暗渡英美或也启示中国

社会市场经济曾是德国骄傲的发明,但多年来,德国经济改革瞄准的对象就是这一模式。令德国人惊异的是,在自家门里发生窘境的同时,社会市场经济却在英美国家悄悄走向红紫。在今年大会云集、大谈和谐社会的中国,这也许已经成了重要参照。德国之声记者报导如下。
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“没有人面临在经济阶梯上跌到最低的危险”。如果这话出自美联储主席伯南克之口,你多少会有些吃惊,对吧。不过这是真的。而且,这还不是他随意的流露,这是他一次重要报告的核心主题。
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, C3 x5 x' G! h6 a) H2 Z5 y人在德国 社区迄今为止,没有很多人知道,伯南克是一名德国社会市场经济的暗中崇拜者。他现在的讲话至少蕴含了一种象征性肯定,即在一个全球化的时代,世界其他很多地方正在对市场经济中“社会福利”因素给予特别的关注。% q5 j) E/ @: x3 c$ {6 r; B

$ @7 B% k+ H8 [# e就目前的情况看,“社会”成了一个时髦的东西,尤其是那些过去对此嗤之以鼻的国家。1999年,英国正式引入了最低工资制,8年后的今天,这个最低限度已上调了50%。不久前,美国也提高了法律规定的最低工资,增长幅度为40%,新的每小时最低工资约合6欧元,同德国工会要求的最低工资相去并不遥远。- T& v7 P! S1 q% F  T
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过去数年来,英国和美国通过所谓交“负值所得税”的机制实施着由国家对特低工资进行补贴的政策。而德国对此还停留在谈论阶段。前几年,美国经济进入萧条期的时候,恰恰保守总统布什延长了失业工资的领取期限。与此同时,德国通过哈尔茨新法却缩短了这一期限。csuchen.de& Y6 u; Y0 w& [
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社会因素的加大,意味着国家干预成分提高。英国的情况是,自撒切尔时代以来,英国就国内生产总值比例而言,国家支出比例将于2007年首次超过德国。美国布什政府则在医疗健康领域做出改革,资助贫困老年人购买药物,这个项目叫做“Medicare”。该项目2008年的国家支出部分将是2000年的两倍。
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; b7 P) X1 r! `  s- D8 Vcsuchen.de那么,美国等为首的典型自由市场经济国家怎么突然间发现了“社会”公正的重要性?原因很简单:美国经济发展过程中失败者的数量越来越大,收入差距越来越明显。最有钱的10%自1979年以来收入增加了三分之一,最底层的收入只增加了4%。1%的美国最富有家庭一年的收入等于全部家庭 收入的15%。人在德国 社区: c2 Q- X3 @  m# F+ K* W! z. Q

: P/ [2 b/ A* `* p英美现在做的还称不上社会市场经济,至少同德国样板的距离还相差很远。但事实上英美的行为是在朝向当年德国市场经济理论的方向发展,这就是:当市场经济制造了越来越多的悬殊不平等时,有一个机制能够解开不平等的死结,目标是保障市场经济的自由发展。
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3 S* b  e; N/ G. e1 tcsuchen.de英美的发展趋势有着全球范围的共性。欧盟国家工资占国民总值的比例从1980年的55%降低到47%以下。韩国也有这样的发展。
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在德国金融时报主任经济师弗里克看来(Fricke),现在到了为全球化时代创造出一套新型的社会市场经济理论的时候了。这个新理论当然不会等同于50年前德国艾哈德发明的社会市场经济理论,但其原理、其本质应该是一脉相承的。从这一点而言,德国有足够提供经验的权威。+ N6 X/ r+ @) ^# c$ d

/ t; P2 }$ h2 D中国近年来发生了一个深刻的变化:邓小平时代让一部分人先富起来的理念正在被胡锦涛的和谐社会理念所取代。打个比喻,或许可以说是从自由竞争理念时代转入了社会有限竞争理念时代,正在从美国走到德国。今年,中国除了人大政协两会外,还将召开中共十七大。在即将召开的两会上,人们认为焦点之一是劳动法和物权法这一劳一资两大法律。这两大法律无巧不成书地反映了社会市场经济的两大方面,在一定程度上昭示着中国社会与经济今后的发展方向。人在德国 社区6 G0 o; o4 C. y. D& V

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德国社会市场经济之父:艾哈德

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Kolumne
2 }" x* o8 O7 g2 q4 D人在德国 社区Thomas Fricke: Ein deutsches Modell für alleWährend die Deutschen mit ihrer Sozialen Marktwirtschaft hadern, findet die Idee gerade bei Amerikanern und Briten plötzlich unverhofft Anhänger. 9 u( ~% h5 B# d8 n" `* X. M
Niemand darf in die Gefahr kommen, die wirtschaftliche Leiter zu tief herunterzufallen." Das Zitat kommt nicht von einem Sozialausschussmitglied im deutschen Bundestag, aus der PDS oder den Anfängen sozialer deutscher Marktwirtschaft. Es stammt vom Chef der amerikanischen Notenbank Fed. Und der hat das nicht so nebenbei mal fallen lassen, sondern, im Gegenteil, zur Kernthese einer Rede gemacht, die vergangene Woche reichlich Wellen schlug. 8 f0 Y- T$ V$ ]5 b
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Immerhin ist bisher nicht bekannt, dass Ben Bernanke heimlich deutschen Sozialausschüssen nacheifert. Seine Rede steht vielmehr höchst symbolhaft dafür, wie intensiv anderswo derzeit über das Soziale an der (globalisierten) Marktwirtschaft nachgedacht wird - in einer Zeit, in der die Deutschen mit dem eigenen Modell heillos hadern. Dabei gäbe es reichlich Anlass, die gute alte Idee sogar zur Referenz für manch liberales Land und einen neuen globalen Ordnungsrahmen zu machen. Nach deutschem Modell. 0 V" t) s! E8 s" L. V2 A; ?6 ^" [4 Y0 V
Klar würde das keiner so nennen. Der Trend an sich zeichnet sich dennoch schon seit einiger Zeit ab. Das Soziale ist in Mode, gerade bei denen, die lange als die (bessere) Antiwelt herhielten. Die Briten haben 1999 den Mindestlohn eingeführt, der seitdem um rund 50 Prozent gestiegen ist. Die Amerikaner erhöhten die gesetzlich gesicherte Mindestzahlung erst kürzlich, sodass sie bald 40 Prozent höher liegen wird und mit fast 6 Euro gar nicht so unheimlich weit weg von dem, was auch deutschen Gewerkschaften gefiele.
$ q4 y+ U  o, y' pIn den USA wie in Großbritannien werden seit ein paar Jahren Leute mit sehr niedrigem Einkommen staatlich subventioniert - über eine negative Einkommensteuer, die in Deutschland übers Diskussionsstadium noch nicht hinauskommt. Als die US-Wirtschaft in Rezessionsschwierigkeiten geriet, ließ der konservative Präsident George W. Bush die Bezugsdauer von Arbeitslosengeld verlängern - nicht verkürzen wie im Hartz-Land. , r& y' T" C. D* ]8 j; O
Amerikas Sozialausgaben schnellen hochBush machte eine Medicare-Reform, die ältere Amerikaner mit zig Milliarden beim Kaufen von Medikamenten sponsert. Von wegen Nullrunde oder Praxisgebühr. In den USA werden die staatlichen Medicare-Ausgaben 2008 sage und schreibe doppelt so hoch liegen wie 2000. Die Summe aller Transferleistungen des Bundes schnellte seitdem um knapp 50 Prozent nach oben. Ähnliches gilt in Sachen neuer Staatsliebe für die Briten, wo die öffentlichen Ausgaben gemessen an der Wirtschaftsleistung 2007 erstmals seit Thatcher-Gedenken wieder höher sein werden als in Deutschland. + z. A4 i) S4 D* w8 L
Jetzt könnte man dahinter, je nach Präferenz, gute oder böse Kräfte vermuten. Oder schludrige Politiker. Das Phänomen geht spätestens seit ein paar Monaten aber viel tiefer. Wenn jetzt in den USA der Mindestlohn erhöht wird, findet das bei Ökonomen Anhänger. Und wenn Bernanke ganze Reden zur sozialen Gerechtigkeit hält, hat auch das seinen Grund: In Amerika kursiert die Angst vor einer enorm hohen Zahl von Verlierern im wirtschaftlichen Wachstumsprozess. Die Einkommen driften seit Jahren bedrohlich auseinander. Bei den oberen zehn Prozent der US-Arbeitnehmer seien die realen Einkommen seit 1979 um ein Drittel gestiegen, so Bernanke. Bei den untersten waren es nur vier Prozent. Das oberste Prozent der US-Haushalte verdient heute 15 Prozent des Gesamteinkommens; 1979 waren es acht Prozent. 9 ^5 O! u5 J4 V' i4 ?
"Wenn wir die Risiken nicht begrenzen, die der ökonomische Wandel für einige mit sich bringt, könnte die Öffentlichkeit ihre Bereitschaft verlieren, die wirtschaftliche Dynamik zu akzeptieren", warnt Bernanke. Andere werden direkter. "Uns droht ein Absturz, wenn die Leute den Glauben an das Positive der Globalisierung verlieren", sagt US-Ökonom Nouriel Roubini. Die jüngsten Wahlerfolge von Protektionisten gelten als Warnschuss.
8 `4 m2 x8 S, ^# d4 _. oAbsicherung durch "nationale Investitionen in Bildung"Laut Bernanke muss es "eine gewisse Absicherung" gegen die Risiken geben: etwa durch "nationale Investitionen in Bildung", um die Verlierer fit zu machen. Andere zweifeln, ob das schnell genug geht. Laut Roubini brauchen die USA schlicht "ein soziales Netz" - und eine stärkere Besteuerung von Reichen. Eine Forderung, die unter US-Ökonomen derzeit in Mode ist*. In Deutschland wird bei so was eher der Verfassungsschutz aktiv. - ?! n0 U2 s6 y# Y
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All das macht noch keine soziale Marktwirtschaft, zumal man einwenden könnte, dass sich Amerikaner und Briten zwischenzeitlich weit davon entfernt hatten und bei manchem von niedrigem Niveau kommen. Das Spannende ist dennoch, dass de facto das passiert, was die Väter der sozialen Marktwirtschaft im Kopf hatten: gerade weil die Marktkräfte dahin tendieren, große Ungleichheit zu erzeugen, gilt es, diese Ungleichheit sozial abzufangen und damit erst zu gewährleisten, dass die marktwirtschaftlichen Kräfte sich möglichst frei entfalten können. Auf Amerika 2007 übertragen: Wo der Markt zu tiefe Gräben schafft, muss der Staat das via progressiver Besteuerung oder Sozialtransfers auffangen - um denen zu begegnen, die für Abschottung plädieren, sprich fürs Ausschalten der Marktkräfte. 2 ~( b/ u, p' X1 ?4 ]1 y- [! \
Das Phänomen hat globalisierten Charakter. In der EU ist der Anteil der Arbeitseinkommen an der Wirtschaftsleistung seit 1980 von 55 auf weniger als 47 Prozent gefallen. In Korea gab es noch größere Abstürze. Selbst in China nimmt der Eifer zu, über soziale Sicherungssysteme für mehr Stabilität zu sorgen. Auch dort werden Mindestlöhne angehoben und richtige Arbeitsverträge eingeführt.
0 y" `; l" b7 b# O7 K* Y; C/ _csuchen.deTechnologischer Fortschritt öffnet EinkommensschereNach Analyse des Ökonomen von Jagdish Bhagwati hat vor allem technologischer Fortschritt dazu geführt, dass die Einkommen so stark auseinandergehen - zwischen denen, die profitieren, und denen, die wegrationalisiert werden. Was durch den Druck der Globalisierung noch verstärkt wird. Das könnte erklären, warum das Phänomen überall wirkt.
& o9 M) H# d5 _6 DVielleicht ist es an der Zeit, eine Art moderne soziale Marktwirtschaft für Globalisierungszeiten zu entwickeln. Ein Modell, das natürlich nicht dasselbe ist wie vor 50 Jahren von Erhard und seinen Vordenkern entworfen, das aber im Grunde ähnliche Prinzipien verfolgt. $ N+ _+ R7 H; E! W0 e

9 A; a" H( Z. C% ^9 v6 Rcsuchen.deImmerhin fehlen in der Globalisierung nicht nur Mechanismen, um "negative Begleiteffekte der marktwirtschaftlichen Dynamik" (Bernanke) aufzufangen. Es fehlt auf globaler Ebene auch jener ausgefeilte Ordnungsrahmen, der Erhard und Gefolgschaft so wichtig war. Ein Rahmen, der für Unternehmen und Verbraucher verlässlich ist - und nicht dadurch geprägt, dass weltweit nach Gutdünken Wechselkurse manipuliert werden, Ölpreise spekulationsgetrieben Kapriolen schlagen und selbst Finanzexperten zweifeln, ob die Risiken von Hedge-Fonds überschaubar sind. Nach Diagnose des bisherigen IWF-Chefökonomen Raghuram Rajan könnte die Unsicherheit, die damit verbunden ist, sogar erklären, warum trotz idealer Voraussetzungen im derzeitigen Aufschwung weltweit vergleichsweise wenig investiert wird. + k" ]! g$ d4 T( \( v' @: [$ Y9 }
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In solchen Dingen hatten die Deutschen mal Erfahrung zu bieten. Bis in Mode kam, alles gut zu finden, was Amerikaner, Briten und andere machten, die von sozialer Marktwirtschaft wenig hielten. Es ist Zeit, die Rollen wieder zu tauschen.

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