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发表于 2007-10-28 23:21
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本人用德语所写、在国耻日发表的反驳文章提供给大家:1 V! g \- }) W, }) M5 r; l
. C3 K6 ~- d- k9 h2 b% M( Xcsuchen.deDie „gebräunte“ Hetze gegen Chinesen Wohl nicht zufällig zum zweiten China-Besuch der Bundeskanzlerin erschien am 27. August 2007 die Augabe Nr. 35 der Wochenzeitschrift „Der Spiegel“ mit dem aufreißerischen Titelblatt „Die gelben Spione – Wie China deutsche Technologie ausspäht“. Genau vor der Abreise von Frau Merkel waren bereits Berichte hiesiger Medien zu lesen, dass vier bundesdeutsche Regierungsstellen angeblich vom chinesischen Militär mit Trojanern attackiert wurden. Seltsam ist es aber, dass sich die durch deutsche Medien weit verbreitete Behauptung, dass der Urheber der gefundenen Trojaner Chinas Armee sei, nicht auf offizielle Angabe deutscher Bundesregierung stützte, sondern auf den erst drei Tage später am Kiosk zu lesenden Artikel der Spiegelausgabe berief. Es ist offensichtlich eine lange geplante Medienattacke gegen China pünktlich zum Amtsbesuch der Kanzlerin Angela Merkel im Reich der Mitte. Mich irritiert es, dass die mutige Merkel Themen wie Menschenrechte und Schutz des geistigen Eigentums bei ihrem Besuch in China ansprach, aber nicht die Courage besaß, den wahren Trojanerurheber öffentlich preiszugeben, wenn handfeste Beweise wirklich vorlägen. Als ein seit langen Jahren in Deutschland lebender „gelber“ Chinese, wurde ich von dieser Medienflut hingerissen, die neue Episode der „007-Serie“ made in Spiegel - „Prinzip Sandkorn“ gründlich zu studieren.
4 b" G9 }* G2 eNach anfänglicher Neugier und Mitbetroffenheit war ich aber enttäuscht, dass das Werk nicht einmal das Niveau eines dreiklassigen Agenten-Romans erreicht. Zwar haben sich die Redakteure und Titelblatt-Designer sichtbar um komerzielle Aspekte gekümmert und vielleicht auch geschafft, die Auflagen durch gewisse 007-Effekte beim Betrachten des Titelbildes und bei der Lektüre des Artikels in die Höhe zu treiben. Journalistisch stellten die Autoren jedoch weder klar nachvollziehbare Beweise noch fundiert geführte Argumente auf, die den Vorwurf der Cyber-Attacke gegen chinesischen Militär wirklich gerechtfertigen können. Vielmehr existieren nur vage Vermutungen über einige Spams aus Südkorea, die angeblich von Rechnern aus einigen chinesischen Städten stammen sollten. Es wurde den Lesern nicht erklärt, warum die gefundenen Trojaner auf das Konto des chinesischen Militärs gehen sollen, obwohl Millionen Rechner chinesischer Privatnutzer oft den täglich weltweit zirkulierenden Würmern und Trojanern zum Opfer fallen und zum ahnungslosen Zwischenschaltern werden können. Es ist auch nicht unbekannt, daß es weltweit Teenager und Hobby-Hacker gibt, die ihre Mut und Spaß in Cyber-Attacke gegen Regierungswebseiten zum Ausdruck bringen.
' j- z6 K6 _# L- j1 nDiese billig produzierte Geschichte eines vermeintlichen chinesischen Cyber-Kriegs gegen Deutschland ist aber nicht der ausgedachte Höhepunkt dieses Drehbuchs. Die wahre Intention der Autoren ist, durch Vermischung von Recherchenberichten, Interviews und spekulativen Meinungen einen Zusammenhang zwischen Fällen der Produktkopien und dem kuriosen Cyber-Krieg aus China zu suggerieren, wodurch sie 800.000 Auslandschinesen als Wirtschaftsspione des chinesischen Staates anschwärzten. Außer vage Spekulationen und selbstwidersprechende Behauptungen haben sie dafür keine Beweise. Die Autoren gaben in ihrem Artikel zu, „Natürlich ist nicht jeder Student, Doktorand oder Gastprofessor ein Informant, vermutlich auch nur eine Minderheit, das Problem ist nur: Die Spionageabwehr weiß nicht, wie viele es doch sind.“ So muss man doch fragen, woher wird dann die von den Autoren angegebene gigantische Anzahl von 800.000 der vemeintlichen chinesischen Spitzeln im Ausland hergeleitet?!
8 L1 T% i3 `; ]: iSubtil haben die Autoren versucht, den Patriotismus mit dem Nationalismus zu vertauschen, um ihre wacklige Theorie über Wirtschaftsspionage der Auslandschinesen zu begründen. Aber wenn der legitime und respektable patriotische Stolz auf die eigene Heimat schon als Verdachtsgrund für gesetzwidrige Spionage gilt, dann frage ich mich, warum gerade viele deutschen Politiker öffentlich zum Patriotismus aufriefen? Der Baden-Württenbergischer Verfassungsschutzchef Johannes Schmalzl gab in dem Spiegel-Interview den Grund des starken Patriotismus unter Chinesen im Ausland damit an, daß die chinesische Vaterlandsliebe aus der Dankbarkeit für die zugelassene Ausreise wüchse. Die Behauptung verdreht die Wahrheit komplett, denn bereits seit zwangzig Jahren erfahren die Chinesen bei ihrer Ausreise keine Behinderung mehr von eigenem Staat, sondern eher die aufgestellte Erschwernisse der Industriestaaten beim Antrag auf das Einreisevisum und Aufenthaltserlaubnis. Die von dem Westen als wichtiger Bestandteil der Menschenrechte gepriesene Reisefreiheit gilt nicht für die Chinesen aus der Volksrepublik. Trotzdem würde Schmalzls Behauptung bei vielen deutschen Bürgern glaubwürdig klingen, da sie von der Ideologie des Kalten Krieges beeinflusst wurden und China einfach mit der DDR gleichgesetzen.人在德国 社区! s; B; T% B7 F
Zu den subtilen Methoden der Autoren gehört auch die Verklärung konfuzianischer Philosophie, in der sie den deutschen Lesern eine kulturelle Wurzel der Produktkopien aus China konstruierten. Aber historisch gesehen ist die Wirtschaftsspionage eher europäische Erfindung als chinesisches Kulturgut. Vor einigen hundert Jahren stahl ein Missionar aus dem Land der Göttin Europa die Rezepte des chinesischen Porzellans. Bei einer Veranstaltung, an der ich teilnahm, gab der Außenminister a.D. Klaus Kinkel sachlich zu, dass Verletzung des geistigen Eigentums ein weltweit existierendes Problem ist. Die einseitige Anschuldigung gegen China sei nicht gerecht. Es gab einen langen Bericht in der Wochenzeitung „Die Zeit“ über die „chinesischen“ Plagiatprodukte, die im Auftrag deutscher Firma Tchibo produziert wurden. Die chinesischen Produzenten wußten nicht, dass der deutsche Auftraggeber womöglich Rechte Dritter verletzt hatte. Durch die Globalisierung wurden diese Fälle in die Schuhe der Chinesen geschoben. In dem Zeit-Artikel wurde graphisch dargestellt, dass in der deutschen Zollstatistik der beschlagnahmten Produktplagiate diejenigen aus den USA, einem Land, das hierzulande als hochentwickelter Rechtsstaat und aktiver Schützer des geistigen Eigentums gilt, zweistellige Prozentzahlen ausmachen. Es ist auch gerade aktuell, daß die amerikanische Softwarefirma Oracle gegen die deutsche SAP AG und das italienische Rennsportteam Ferrari gegen britsch-deutsches McLaren Mercedes Wirtschaftsspionagevorwürfe erhoben haben.
& ^* O% j# J1 t" }2 v4 o! g人在德国 社区Illustriert durch ein Bild und dazugehörigen Untertitel in diesem Spiegel-Artikel behaupten die Autoren, dass „Spionage als Doping der Volkswirtschaft“ Chinas die rasante Entwicklung chinesischer Städte wie Wirtschaftsmetropole Shanghai ermöglicht habe. Es ist offenbar politisch und gesellschaftspsychologisch bequem und nützlich in Deutschland, die Fortschritte in China als Geklautes aus fremdem Knowhow abzutun statt die Leistung fleißiger und nicht wenig kreativer chinesischer Wissenschaftler und Ingenieure anzuerkennen. ' ]' i' h! O" f: ?% R$ Z
Solche wilde Verdächtigungen und Anmaßungen aus manchen deutschen Köpfen gegen asiatische Aufsteiger kommen aus „gebräunter“ Überheblichkeit und gesellschaftlichen Vorurteilen, deren Wurzel zum Teil in den Überresten vorgestriger Kolonialherrschaftsideologie der westlichen Wohlstandsgesellschaften zu suchen ist, die sich nur vorstellen können, an den Stränden der Entwicklungsländer Urlaubskönige zu spielen, statt die aufstrebenden Wettbewerber gleichberechtigt anzusehen und zu respektieren. Ich erinnere mich noch zu gut, wie ähnliches Ressentiment und vage Anschuldigungen gegen die japanische Wettbewerber in 1980er und 1990er in deutschen Medien und Gesellschaftsschichten kursierten. Damals in westlichen Industrienationen galten die Japaner als „gelbe Gefahr“. Es wurde ebenfalls klischeehaft vermutet, dass die japanischen Besucher durch ihre Photoapparate deutsche Technologien geklaut haben sollten, obwohl solche Spekulation in der Wirklichkeit kaum stimmen kann. Es ist doch irrsinnig anzunehmen, dass hochkomplexe technische und konstruktive Geheimnisse von Werkzeugmaschinen, Autos oder Flugzeugen u.a. bloß mit Hilfe einiger Fotos entlüftet werden können, die nur ihren äußerlichen Gestalt festgehalten haben. Die Geschichte hat gezeigt, dass abendländische Überheblichkeit und böse Unterstellung die Wettbewerber aus dem Staat der aufgehenden Sonne bei ihrer Aufholjagd auf breiten Front in Wissenschaften und Technologien gar nicht aufhalten konnten. Ich nehme an, dass solche nicht bewährte Taktik heute ebenso wenig gegen China gelingen kann.人在德国 社区) o5 P& R9 M3 `2 t$ ^
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ - so verankern die Gründerväter der Bundesrepublik Deutschland dieses Grundrecht im Artikel 1 des Grundgesetzes. Die Anschuldigung der Auslandschinesen als Spione entwürdigt die fleißig und friedfertig in Deutschland lebende chinesische Minderheit. Das Photo aus diesem Spiegel-Artikel mit dem Untertitel „Anfällig für die Wünsche der Geheimen“ grenzt an Verunglimpfung und Verleumdung mehrerer im Bild zu sehenden chinesischen Gaststudenten in Chemnitz. Nun gilt dieses unveräußerliche Grundrecht nicht für die in Deutschland lebenden chinesischen Mitmenschen? Ich hoffe, dass das Antwort nicht so lauten würde – das Grundrecht der Pressefreiheit und Meinungsäußerung der Deutschen geht des Grundrechts der Menschenwürde der Chinesen vor. Man muß wachsam bleiben, da das gebräunte Ressentiment auch schnell ins braune umschlagen kann.
4 d/ H( V$ t1 Q( g% y. F5 eBerlin, den 18. September 2007
/ L3 f6 t6 _2 ]Zhou Jian |
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