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Lesen mit Vokabeln
Im Jahr 2000 gab es in Deutschland die erste Babyklappe. Dort können Mütter, die in einer Notlage sind, ihre neugeborenen Kinder anonym abgeben. Kritiker fordern, dass die Babyklappen abgeschafft werden.
Der Alarm ist leise, doch wenn er ertönt, weiß Eva Winkler-Jansen, dass gerade ein Baby in die Babyklappe gelegt worden ist. Für die Mitarbeiterin vom Sozialdienst katholischer Frauen in Köln ist es jedes Mal ein besonderer Moment. Sie erzählt: "In den ersten Sekunden halten wir das Baby oft nur auf dem Arm, wärmen es und reden ihm gut zu, dass es jetzt bei uns in Sicherheit ist."
Meist sind die Kinder, die in der Kölner Babyklappe gefunden werden, nur notdürftig versorgt. An der Nabelschnur erkennt Winkler-Jansen, dass die Mütter ihre Kinder oft eigenständig und nicht in einem Krankenhaus bekommen haben. Häufig sind diese gerade erst geborenen Babys nur in ein Handtuch oder eine Decke gewickelt.
Die erste Babyklappe entstand im April 2000 in Hamburg. Inzwischen kann man in Deutschland etwa 80 solcher Klappen finden. Doch von Beginn an gab es auch Kritik: Wenn ein Kind in die Babyklappe gelegt wurde, wird es später kaum die Chance haben, etwas über die eigene Herkunft zu erfahren. Der Deutsche Ethikrat ist der Meinung, dass dieses Wissen niemandem vorenthalten werden darf. Deswegen ist er gegen die Babyklappen und fordert ihre Schließung.
Trotzdem gibt es die Babyklappen noch – und sie werden auch genutzt: In den letzten zehn Jahren wurden 13 Kinder anonym bei der Kölner Babyklappe abgegeben. Das Wissen über die eigene Herkunft kann Winkler-Jansen diesen Kindern nicht zurückgeben. Ihr ist es jedoch wichtig, dass jedes Kind, das in der Kölner Babyklappe gefunden wurde, später gemeinsam mit der Pflegefamilie zurückkehren kann. So können sie sich wenigstens den Ort ansehen, an dem ihre Eltern sie verlassen haben.
Glossar
Klappe, die – eine verschließbare Öffnung, durch die man etwas hindurchgeben kann
Notlage, die – die Situation, in der man Hilfe braucht
neugeboren – gerade auf die Welt gekommen
anonym – so, dass der Name von jemandem nicht bekannt ist
etwas abschaffen – dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt
ertönen – zu hören sein
Mitarbeiter/in, der/die – der/die Angestellte
jemandem gut zureden – mit ruhiger Stimme zu jemandem sprechen
notdürftig – hier: sehr schlecht
jemanden versorgen – jemandem alles geben, was er zum Leben braucht
Nabelschnur, die – die Verbindung, durch die das Kind im Körper der Mutter ernährt wird
ein Kind bekommen – ein Baby auf die Welt bringen, gebären
eigenständig – alleine, selbstständig
jemanden in etwas wickeln – den Körper von jemandem in etwas einhüllen
Deutsche Ethikrat, der – Gruppe von Wissenschaftlern/Wissenschaftlerinnen, die über moralische Fragen der deutschen Gesellschaft diskutieren
Herkunft, die – der Ort, die Familie oder die sozialen Verhältnisse, in denen jemand aufgewachsen ist
jemandem etwas vorenthalten – jemandem etwas nicht geben
Schließung, die – die Abschaffung; das Schließen
Pflegefamilie, die – die Familie, die Kinder ohne Eltern aufnimmt
Fragen zum Text
1. Was macht Eva Winkler-Jansen, wenn ein Baby in die Babyklappe gelegt wurde?
a) Sie wickelt es in ein Handtuch oder eine Decke.
b) Sie spricht freundlich mit ihm, damit es keine Angst hat.
c) Sie informiert den Deutschen Ethikrat.
2. Viele Babys, die in der Babyklappe abgegeben werden, …
a) haben keine Nabelschnur.
b) sind nicht in einem Krankenhaus zur Welt gekommen.
c) haben sehr eigenständige Mütter.
3. Der Deutsche Ethikrat kritisiert die Babyklappe, weil er sie für Folgendes verantwortlich macht:
a) Es ist nicht möglich, den Kindern Informationen zu ihren Eltern zu geben.
b) Es gibt immer mehr Kinder, die ohne Eltern leben müssen.
c) Es gibt viele Mütter, die ihr Kind nicht im Krankenhaus bekommen wollen.
4. Wenn Kinder in die Kölner Babyklappe gelegt werden, ist Eva Winkler-Jansen da, um sie zu …
a) versorgen.
b) sichern.
c) bekommen.
5. Formulieren Sie diesen Satz anders: "Man muss den Kindern später die Informationen geben, die sie brauchen."
a) Die Kinder dürfen später die Informationen, die sie brauchen, bekommen.
b) Später können sich die Kinder die Informationen, die sie brauchen, besorgen.
c) Man darf den Kindern später die Informationen, die sie brauchen, nicht vorenthalten. |
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