Biodiesel stärkster Preistreiber Die Studie birgt - wenn die Zahlen stimmen - eine Menge politischenSprengstoff. Denn der enorme Anstieg der Preise für Nahrungsmittel, derin vielen Staaten zu Hungerkrisen geführt hat, ist im Wesentlichen aufdie massenhafte Produktion von Biokraftstoff zurückzuführen. So dasFazit einer bislang geheim gehaltenen Studie der Weltbank, die derbritischen Zeitung "The Guardian" vorliegt. Bis zu 75 Prozent derPreissteigerungen sind demnach auf den Verbrauch von Agrarprodukten und-flächen für die Herstellung von sogenanntem Biodiesel zurückzuführen. [Bildunterschrift: Die Lebensmittelpreise sind dramatisch angestiegen. Mehr als 100 Millionen Menschen hungern.] [Bildunterschrift: Schuld daran ist - nach einer Studie der Weltbank - die steigende Produktion von Biodiesel. Vor allem in den USA.]
Nur moderate Preissteigerung ohne Biodiesel"Ohne denZuwachs bei Biokraftstoffen wäre das weltweite Getreide- undMaisaufkommen nicht so spürbar zurückgegangen und Preissteigerungendurch andere Faktoren wären nur moderat ausgefallen", zitiert das Blattaus der Studie. Höhere Energie- und Düngemittelpreise seien seit Anfang2002 bis Februar 2008 lediglich zu 15 Prozent am Steigen derNahrungsmittelpreise beteiligt gewesen, während die Hauptursache dafürder Ausbau der Biodieselerzeugung sei.
Bei der OECD in Paris willman zwar den Anstieg um 75 Prozent nicht bestätigen, da dieWeltbank-Studie zu wenige Details berücksichtige. Gleichwohl hält manauch dort den Trend für richtig: OECD-Direktor Stefan Tangermannkündigte gegenüber tagesschau.de eine eigene umfassende Studie zum Thema an. Diese soll in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.