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发表于 2007-12-28 13:29
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Mann stößt Frau vor Zug - und die Zeugen gehen nach Hause
Von unserem Redakteur Stephan Mohne | 28.12.2007, 12:40
Aachen. Es gibt Dinge, da kräuseln sich auch bei gestandenen Kripo-Leuten und Staatsanwälten die Nackenhaare. Zum Beispiel dann, wenn man Dutzende Zeugen für einen möglichen Mord hat, diese aber samt und sonders verschwunden sind.
Als nämlich am Donnerstagmorgen am Aachener Westbahnhof ein 33 Jahre alter Mann eine 38-Jährige vor einen einfahrenden Zug stieß und die Frau dadurch ums Leben brachte, müssen das etliche umherstehende Fahrgäste beobachtet haben. So geht es aus einem Videoband hervor.
Kameras am Bahnsteig hatten die Tat aufgezeichnet, die Ermittler haben das Band ausgewertet Allein: Als Polizei und Feuerwehr am Einsatzort eintrafen, war niemand mehr am Tatort. Abgesehen von der völlig unter Schock stehenden 32-jährigen Lebensgefährtin des 33-jährigen Mannes. Sie aber war bislang gar nicht vernehmungsfähig und liegt im Krankenhaus.
«Die Aussagen der Zeugen sind für uns natürlich enorm wichtig», appelliert Oberstaatsanwalt Robert Deller an diejenigen, die die Szene gesehen haben, sich umgehend bei den Behörden zu melden - am besten bei der Aachener Mordkommission unter Telefon 9577-31101 oder 9577-34250 oder auch bei jeder anderen Polizeidienststelle.
Indes gehen die Ermittler aufgrund des Videostudiums weder von einem Unfall noch von einer Tat im Affekt, sondern von Mord aus. «Wir glauben, dass mindestens ein Mordmerkmal, nämlich das der Heimtücke, erfüllt ist», so Deller. Würde bedeuten, dass der mutmaßliche Täter, der als Diplom-Informatiker an der RWTH Aachen beschäftigt ist, die Tat ganz gezielt ausführte und nicht etwa im Verlauf eines Streits. Die Staatsanwaltschaft hat deswegen Haftbefehl wegen Mordes beim Gericht beantragt.
Der Mann selbst, der sich nach anfänglicher Flucht nachmittags den Behörden stellte, hat in polizeilichen Vernehmungen erklärt, es habe sich um einen Unfall gehandelt.
Bei der Beziehung der drei Personen untereinander sind die Ermittler weitergekommen: Der Deutsche und die jüngere chinesische Frau waren demnach Lebensgefährten. Das 38-jährige Tatopfer, ebenfalls chinesischer Staatsangehörigkeit, weilte besuchsweise bei der jüngeren Frau in Aachen. In einem ersten Zwischenfazit spricht die Staatsanwaltschaft von einem «nicht nachvollziehbaren Kapitalverbrechen». |
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