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发表于 2004-1-20 15:44
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Französische Leser ermöglichen chinesischen Schülerinnen den Schulbesuch
Ma Yan ist ein einfaches Mädchen, das in einem armen Berggebiet im Nordwesten Chinas lebt. Doch mittlerweile ist sie durch die Veröffentlichung ihres Tagebuches, das bereits in fünf Sprachen übersetzt wurde, in ihrer Heimat keine Unbekannte mehr. Der Titel ihres Buches lautet "Ma Yans Tagebuch" und trägt den Untertitel "Alltagsleben einer chinesischen Schülerin". Nachdem das Buch im Jahre 2002 in Paris herausgegeben wurde, wurde es nicht nur in Frankreich, Italien, Belgien und Japan ein Bestseller in ihrer Altersgruppe, sondern veränderte auch das Leben der Hauptperson und Verfasserin des Buches grundlegend.
Das Copyright dieses Buches für China wurde vom Beijinger Huaxia-Verlag und der Beijinger Zhiji Buchgesellschaft erworben. Die erste Auflage wurde am 20. September diesen Jahres mit 100.000 Stück in Beijing auf den Markt gebracht.
"Wenn ich nicht zur Schule gehen darf, werde ich ewig weinen."
Ma Yan lebt im ärmsten Gebiet Chinas, in Xihaigu in der Provinz Ningxia. Hier lag die durchschnittliche Niederschlagsmenge viele Jahre lang bei lediglich 292 Millimeter und die Ausdünstung erreichte 1.296 Millimeter. 1972 bezeichnete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen dieses Gebiet als einen für Menschen nicht geeigneten Lebensraum.
Obwohl Ma Yans Familie sieben Mu (1 Mu entspricht 0,066 Hektar) besitzt, konnte sie aufgrund der jahrelangen Dürre seit 1998 kaum etwas ernten. Sie und ihre kleinen Brüder benötigen zusammen nur etwa 600 RMB Schulgebühren pro Jahr, doch schon das bedeutete für ihre Eltern einen astronomischen Betrag. Die sich allmählich zuspitzende Lage ihrer Familie zwang sie, die Schule abzubrechen, um, mit den Worten ihrer Mutter zu sprechen, wenigstens den Schulbesuch für ihre beiden jüngeren Brüder zu gewährleisten.
In den armen Berggebieten zählt ein Junge normalerweise immer noch mehr als ein Mädchen. Mädchen werden als einfache Arbeitskräfte betrachtet. Einige Mädchen haben nie eine Schule von innen gesehen. Doch die 14jährige Ma Yan konnte nicht verstehen, warum ihre Mutter sie nicht mehr zur Schule gehen lassen wollte, wusste sie doch: "Ich kann mein Leben nur mit einer Ausbildung ändern!"
Deshalb schrieb sie der Mutter einen Brief, den die Brüder ihr vorlesen mussten, da die Mutter nicht lesen konnte. "Wenn ich nicht zur Schule gehen darf, werde ich ewig weinen." Die Mutter war tief betrübt. Doch plötzlich begann sich das Schicksal zu wenden.
Pierre Haski, Reporter der französischen Zeitung " La Liberation", kam 2001 in das kleine Bergdorf Zhangjiashu im Kreis Tongxin in der Provinz Ningxia, nachdem er es in Frankreich in einer Fotoausstellung des aus Ningxia stammenden Reporters Wang Zheng gesehen hatte. Hier lebte auch Ma Yan. Und ihm wurde klar, dass dies der Platz war, den der amerikanische Reporter Edgar Snow in seinen beiden weltbekannten Büchern "Reise in den Westen" und "Roter Stern über China" beschrieben hatte.
Auch von Ma Yan und ihrer Mutter Bai Juhua hatte Wang Zheng ein Foto in seiner Ausstellung. Doch Pierre kam damals nur wegen ganz gewöhnlichen Fotoaufnahmen hierher.
Als Pierre Haski im Begriff war abzureisen, gab ihm Bai Juhua, mit ihrer weißen moslemischen Mütze auf dem Kopf, Ma Yans Brief und ihre drei Tagebücher. Nach Beijing zurückgekehrt ließ er sich, da er selbst der chinesischen Sprache nicht mächtig war, diese Materialien übersetzen und erfuhr so von Ma Yans Schicksal. Und er war "schockiert wie noch nie", nachdem er die einfachen, noch nicht ausgereiften Worte dieses 14jährigen Mädchens vernommen hatte.
Ma Yan hatte in ihren Tagebüchern geschrieben: "Nachdem wir gerade eine Woche Ferien gehabt haben, hat Mama zu mir gesagt: "Kind, ich muss dir etwas sagen - ich fürchte, du gehst jetzt zum letzten Mal zur Schule. Ihr alle drei, deine Brüder und du, geht zur Schule und dein Vater arbeitet als einziger draußen, das Geld reicht hinten und vorne nicht! Und ich sagte ihr, wenn sie so spräche, klänge das so, als solle ich nach Hause zurückkommen. Genau, sagte sie. Und meine beiden Brüder? Deine beiden Brüder müssen weiterlernen, antwortete sie. Und ich fragte sie, warum die Jungen weiterlernen dürfen und ich nicht. Und sie antwortete: Du bist noch klein und verstehst das nicht. Wenn du erwachsen bist und selber Mutter, wirst du es verstehen. Dieses Jahr kann ich nicht lernen, ich muss auf dem Feld arbeiten und den Lebensunterhalt für meine Brüder verdienen. Wenn ich nur an das fröhliche Lachen auf dem Schulhof denke, fühle ich mich gleich so, als sei ich selber noch in der Schule. Ach, wie gerne möchte ich lernen."
Pierre Haski war sehr berührt von diesen Schilderungen, er konnte sich genau vorstellen, dass dieses Mädchen sich fühlt, als sei ihr ganzes Leben gelaufen, wenn sie keine vernünftige Ausbildung erhalten könne. Da entschied sich Pierre Haski, dieser Familie zu helfen. Jedes Schuljahr schickte er ihnen 1.000 RMB. Außerdem schickte er ihnen noch monatlich 500 RMB Lebenshaltungskosten, um zu gewährleisten, dass alle drei Kinder zur Schule gehen können.
Am 9. September 2002 veröffentlichte "La Liberation" in Frankreich Pierre Haskis Artikel "Ich möchte lernen" und erregte damit Aufsehen. Die Menschen schickten Trostbriefe und spendeten Geld, ein Leser aus Paris schrieb: "Hier hören die jungen Leute auf zu lernen, um sich zu amüsieren. Für Süßigkeiten und Hamburger geben unsere Kinder jeden Monat einige hundert Francs aus. Das allein würde schon ausreichen, chinesische Kinder zurück in die Schulen zu schicken. Kann einen das kalt lassen?"
Ein französischer Verlag war der Ansicht, dies sei eine zutiefst menschliche Geschichte voller Liebe und so schrieb Pierre Haski Ma Yans Geschichte von detailliert nieder, fügte ihr Tagebuch ein und bald lag diese Geschichte eines chinesischen Mädchens, das unbedingt lernen möchte, überall in Frankreich in den Buchläden aus.
Nach der Veröffentlichung von "Ma Yans Tagebuch" strahlte das Zweite Französische Fernsehen eine Sondersendung über Ma Yan aus.
Durch die Veröffentlichung ihres Tagebuches kann Ma Yan wieder zur Schule gehen. Jeden Monat erhält sie durch ihren "Fond" und ihre Tantiemen 500 RMB finanzielle Unterstützung. Das ist genug, um die Schulgebühren für sie und ihre Brüder abzudecken. Zu Hause steht jetzt ein Farbfernseher und die Wohnung ist neu gestrichen. Schätzungen zufolge wird Ma Yan, falls die chinesische Ausgabe ihrer "Tagebücher" das erwartete Auflagenziel erreicht, einige hunderttausend RMB Tantiemen zu erwarten haben.
Im März 2002 kam Pierre zum dritten Mal nach Zhangjiashu und brachte 1000 Dollar an Leserspenden mit. Er bat Ma Yan, sechs weitere arme Schüler zu suchen. Damit waren es nun einschließlich Ma Yan 16 Schüler, die aufgrund der ausländischen Spenden die Schule besuchen dürfen.
Auf der Titelseite der vom Ramsay-Verlag herausgegebenen Ausgabe von "Ma Yans Tagebücher" sind sie selbst und ihre Mutter abgebildet. Beide scheinen voller Zuversicht in die Zukunft zu blicken.
(China im Bild/China.org.cn, 17. Dezember 2003) |
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