(題外話:曾經遇到一個美國人不懷好意的問我中國爲什麽不允許西藏,台灣獨立。我就對他講:你這麽喜歡獨立,你爲什麽不把United Statesof America改為 Independent States of America?那個傢伙當即臉色變綠,自討沒趣了一番。)作者: fussfun 时间: 2008-4-12 19:52
Merkel urges China to overcome "fear" of dialogue
Sat Apr 12, 2008 10:33pm IST
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By pressing China, Russia, and Zimbabwe on rights issues, Merkel has departed from the more pragmatic, soft-footed approach that was the hallmark of post-1945 German policy, from Konrad Adenauer to Gerhard Schroeder.
Her stand has also led to splits within the ruling coalition of her conservatives and the Social Democrats on how to deal with China, and whether it was right to receive the Dalai Lama.
Norbert Lammert, speaker of the Bundestag lower house of parliament, is due to meet the Dalai Lama in May.
But China is trying to thwart the meeting, according to the weekly magazine Der Spiegel. It said Lammert had been put under such pressure by Beijing to call it off that he had written a "strongly worded" letter of protest to the Chinese embassy.
(For in depth coverage of the Tibet unrest, click here)
Peter Scholl Latour hat einmal gesagt,
es sei in hohem Maße lächerlich, wenn eine (mit Unterbrechungen) gerade einmal 150 jährige Demokratie mit erhobenem Zeigefinger der fünftausend Jahre alten chinesischen Kultur Vorschriften machen will. Unser Auftreten sei arrogant und würde dort nur milde belächelt.
Peter Scholl Latour 说: 一个仅仅只有150年历史的民主(还包括一些停滞)对一个具有5000年的中国文明指手画脚,是高度可笑的。中国人对我们傲慢的举止只会报以轻柔的微笑。
Peter Scholl Latour : 德国著名记者,84岁,对世界各地的问题都有精辟的见解作者: fussfun 时间: 2008-4-18 09:39
11. April 2008 | Home / Politik / Politik Exklusiv / Interview mit Helmut Schmidt: Wir sehen China ganz falsch
POLITIK EXKLUSIV
Interview mit Helmut Schmidt: Wir sehen China ganz falsch
Fünfzehn Mal besuchte der Altbundeskanzler China. Im Gespräch mit unserer Zeitung warnt Helmut Schmidt davor, das Riesenreich an den Maßstäben westlicher Erwartungen zu messen. Eine „Demokratisierung“ nach amerikanischen Vorbild schließt der China-Kenner aus. Das Land werde seinen eigenen Weg gehen.
China als welthistorisches Experiment: Seit Jahrzehnten verfolgt Altbundeskanzler Helmut Schmidt den Aufstieg des Riesenreiches. (Foto: dpa)
Herr Bundeskanzler, beim Hören Ihrer Äußerungen sowie beim Lesen Ihrer Texte über China habe ich neben dem Eindruck, dass Sie mit größter Sorgfalt die dortigen Entwicklungen zu beschreiben versuchen, auch das Gefühl, da sei eine große Leidenschaft für China.
Schmidt: Nicht Leidenschaft, sondern Neugierde.
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# Teilen Sie die Ansicht Helmut Schmidts, dass man China nicht mit westlichen Maßstäben messen darf?
Woher kommt die?
Schmidt: In der Weltgeschichte gab es eine Reihe von Hochkulturen. Zum Beispiel im heutigen Iran und Irak, früher das fruchtbare Mesopotamien und noch früher Zweistromland genannt. Ich denke zudem an die Hochkulturen der Inkas, Tolteken und Azteken in Südamerika und auch an die in Indien und Ägypten.
Die chinesische Hochkultur ist zwischen 4000 und 5000 Jahre alt, und das Besondere an ihr, sie lebt immer noch, obwohl sie uralt ist. Warum ist das so? Und wieso sind alle anderen untergegangen? Das ist der Gegenstand meiner Neugierde.
Die chinesische existiert immer noch, obwohl sie das nicht hat, was wir für den größten Fortschritt der Menschheit halten, nämlich Demokratie.
Schmidt: Nun hatten alle anderen, die ich vorhin nannte, auch keine. Keine von denen war eine Demokratie.
In Gesprächen über andere Länder heben Sie stets den Wert der Nichteinmischung in deren inneren Angelegenheiten hervor.
Schmidt: Ja, die Nichteinmischung ist ein Begriff aus dem Völkerrecht. Ich warne davor, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Das gilt nicht nur für China, sondern genauso gut für den ehemaligen Staat Jugoslawien, für Kolumbien, Venezuela. Ja, das gilt für jeden Staat der Welt.
Nun kommt Ihre Neugierde, die Sie für sich geltend machen, doch nicht aus dem Nichts.
Schmidt: Der liebe Gott hat mich wohl mit dieser Neugierde ausgestattet. Außerdem ist das heutige China, sagen wir das China aus der zweiten Hälfte des 20. und das China zu Beginn des 21. Jahrhunderts, so wahnsinnig interessant, weil es sich um ein gigantisches Experiment handelt.
Solange Mao lebte, hat er eine Reihe waghalsiger Experimente durchgeführt und dabei schwere Fehler begangen. Zum Beispiel hat sein Großer Sprung nach vorn in den 1950er Jahren Millionen Hungertote gefordert. Man weiß nicht genau, wie viele dabei umgekommen sind.
Möglicherweise eine zweistellige Millionenziffer. Schließlich hat auch das andere gigantische Experiment, nämlich seine sogenannte Proletarische Kulturrevolution, Tausende Tote gekostet. Sie alle sind umgebracht worden. Er selbst starb 1976, und wenige Jahre darauf gelangte mit Deng Xiaoping jemand an die Spitze, der ein neues Experiment mit bisher glänzendem Erfolg wagte.
Bis auf ein paar ostasiatische Ausnahmen wie Hongkong, Taiwan, Singapur und Südkorea ist der so nachhaltige, nun schon seit einem Vierteljahrhundert anhaltende ökonomische Aufschwung mit Zuwachsraten von realen 8, 9 oder 10 Prozent einzigartig auf der Welt. Herauszufinden, wieso den Chinesen dieses Wunder gelingt, ist ungeheuer spannend.
Haben Sie eine Antwort?
Schmidt: Wenn ich eine hätte, so hätte ich mich wohl nicht so lange mit China befasst. Zudem kann man es auch nicht in einem Satz zusammenfassen.
„Was die Amerikaner und die meisten Europäer überhaupt nicht verstehen, ist der Umstand, dass das ohne den vorausgegangenen anderthalb Jahrtausende alten Konfuzianismus nicht so erfolgreich funktionieren würde.“
Da wirken zu viele Faktoren zusammen. Was die Amerikaner und die meisten Europäer überhaupt nicht verstehen, ist der von der kommunistischen Partei nicht nur vor der Welt, sondern auch vor sich selbst geleugnete Umstand, dass das ohne den vorausgegangenen, anderthalb Jahrtausend alten Konfuzianismus nicht so erfolgreich funktionieren würde.
Das weiß niemand in Europa, und das weiß auch niemand in Amerika. Sie haben auch keine Kenntnis davon, dass Konfuzius zur gleichen Zeit wie Aristoteles, Plato oder Perikles gelebt hat. Ein halbes Jahrhundert vor Jesus Christus.
Sie wissen auch nichts von der bis ans Ende des europäischen Mittelalters dauernden technologischen Überlegenheit der Chinesen gegenüber den Europäern. Sie hatten längst das Schießpulver. Sie hatten Bücher, gedruckt mit beweglichen Lettern. Lange vor Gutenberg. Sie verfügten längst über den Magnetkompass sowie über Raketen.
Sie besaßen längst Kanonen und fuhren längst Segelschiffe, die zwanzig Mal so groß waren wie die Schiffe von Kolumbus. Den Europäern ist auch nicht bekannt, dass die Chinesen vor einem halben Jahrtausend qualifiziertere Ingenieure und bessere Wissenschaftler als wir Europäer waren.
Und sie verstehen auch nicht, dass die jetzigen chinesischen Aufschwünge ohne den historischen Hintergrund und ohne das kulturelle Erbe kaum vorstellbar wären. Ich habe das alles jetzt nicht gesagt – das füge ich vorsichtshalber hinzu –, um die gegenwärtige kommunistische Führung in China in Schutz zu nehmen oder um die politischen Verhältnisse schön zu malen. In dem von mir bisher Geäußerten steckt einstweilen noch keine Bewertung.
Gehen Sie davon aus, dass der zu Maos Zeiten verbotene Konfuzianismus gleichwohl unter Mao wirksam war?
Schmidt: Konfuzius war für ihn Anathema. Um deutlich zu machen, was ich meine, will ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen, die ich irgendwo aufgeschrieben habe. Nach meiner Erinnerung spielt sie im Jahre 1984. Ich unterhalte mich in Peking privat und unter vier Augen mit Deng Xiaoping, der damals bis auf den Vorsitz des Militärkomitees kein großes Staatsamt mehr bekleidet.
Gleichwohl ist er der unangefochtene politische Führer. Miteinander über die chinesische Geschichte und die Gegenwart redend, sage ich zu ihm, um ihn ein bisschen zu ärgern, halb ironisch, halb im Ernst: „Eigentlich habt Ihr euch doch einen ganz falschen Namen gegeben. Ihr nennt Euch Kommunistische Partei, dabei müsstet Ihr in Wirklichkeit Konfuzianische Partei heißen.“ Einen Augenblick stutzend, sagt er nach einer Weile: „So what!“ Auf Deutsch: „Was hast du dagegen!“
Dazu wüsste ich gerne mehr. Warum nahmen Sie das an?
Schmidt: Eigentlich bezog sich das nicht auf die gesamte Partei, sondern auf Deng. Ich sagte ihm, er sei weit weniger Kommunist als Konfuzianer. Das war ein ganz kluger Kerl. Ja, ein souveräner Kopf.
Ihm begegneten Sie zum ersten Mal bei Ihrem ersten und einzigen Besuch bei Mao.
Schmidt: Ja, da lebte Mao noch.
Hatten Sie, obwohl Sie gegen sein striktes System waren, Sympathien für Mao?
Schmidt: Ich bin nicht gegen das System Maos. Ich bin ein Europäer. Warum soll ich gegen Mao sein? Ich war gegen die verrückten Maoisten in Deutschland, die nichts von Mao wussten, sondern nur die überwältigenden Bilder von den Massenbewegungen aus dem Fernsehen kannten. Was sie glaubten, was Maoismus sei, war etwas vollkommen anderes. Es hatte weder etwas mit Mao noch mit seinem System zu tun.
Wie beurteilen Sie aus heutiger Sicht die Zeit von Mao?
Schmidt: Ich würde sie ähnlich beurteilen, wie die heutigen chinesischen Führer es in einem Privatgespräch tun. Wenn sie jemanden finden, der offen redet, so räumt er ein: „Mao hat große Fehler begangen. Aber 70 Prozent waren richtig.“
Bei meiner Einschätzung komme ich nicht auf 70 Prozent, sondern auf sehr viel weniger. Aber einiges war richtig. Zum Beispiel: Er hat entgegen der kulturellen Tradition in China die Frauen befreit.
„Sie dürfen nicht den Fehler begehen, die heutigen Führer Chinas mit Maoisten zu verwechseln.“
Frauen und Männer sind seitdem gleichberechtigt. Das ist eine Leistung angesichts einer viertausend Jahre alten kulturellen Tradition. Die zweite große Leistung ist die Wiederbegründung des chinesischen Staates, der 1945 völlig am Boden war. Wer einigermaßen gerecht sein will, muss diese Errungenschaften anerkennen. Daneben stehen schlimme Fehler und schlimme Sünden.
Aber Sie dürfen nicht den Fehler begehen, die heutigen Führer Chinas mit Maoisten zu verwechseln. Damit haben sie nicht viel am Hut. Zwar thront Mao als Halbgott auf dem Sockel und wird nach wie vor verehrt. Aber gleichzeitig ließen sie für Konfuzius einen Tempel bauen, in dem Millionen von Chinesen dem alten Konfuzius die Ehre erweisen.
Können Sie sich an die bei Ihrer ersten Reise nach China angesichts dessen, was Sie dort sahen, hörten und rochen, ausgelösten Erstlingsgefühle erinnern?
Schmidt: Nicht Gefühle, sondern Neugierde. Ich begriff relativ früh in den 1960er Jahren, dass China eines Tages wieder zu einer Weltmacht aufsteigen würde, die es ja schon einmal gewesen ist. Deswegen war ich schon als Bundestagsabgeordneter, also als Fraktionsvorsitzender bei den Sozis, neugierig darauf, was sich da tut und entwickelte. Als ich Ende 1969 Verteidigungsminister wurde, gewann ich noch mehr Klarheit darüber, dass China in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen würde.
Dennoch unterhielten wir immer noch keine diplomatischen Beziehungen. Weil mich zutiefst interessierte, was dort geschah, verordnete ich mir eine Dienstreise, die mich rund um China führte. Ich wollte mir dieses riesige Land von außen mit australischen, mit neuseeländischen, mit thailändischen, mit japanischen und mit koreanischen Augen anschauen. Wieder zurück in Deutschland, sagte ich zu meinem Bundeskanzler Willy Brandt, nicht im Kabinett, wohl im privaten Gespräch: „Wir müssen diplomatische Beziehungen aufnehmen. Ich bin mir ganz sicher, China wird eine Weltmacht.“ Das hat er sieben Jahre vor den Amerikanern gemacht.
Woran machten Sie fest, dass China das Potential zu einer Großmacht hat?
Schmidt: Sie können mir ein Loch in den Bauch fragen. Ich habe es nicht an irgendwelchen Indizien abgelesen. Es gab dafür keine Beweise. Es war wohl die Intuition eines geschichtsbewussten und geschichtserfahrenen Mannes. Ich war damals 50 Jahre alt, also nicht mehr ganz so jung, und ich hatte mein ganzes Leben lang gelesen.
Sie haben einmal gesagt, dass Deng Xiaoping eines Tages als einer der wichtigsten Staatsmänner seiner Zeit in die Geschichte eingehen würde.
Schmidt: Habe ich das gesagt? Ja, er wird als der erfolgreichste Kommunist in die Geschichte eingehen. So kann man es sagen.
Warum waren Sie von ihm so angetan?
Schmidt: Er war nicht nur freundlich. Wenn er auch kein liebenswerter Mensch war, so hat er mir doch sehr imponiert. Aber er hat die Tian-An-Men-Krise, also die große Tragödie vom 4. Juni 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens, zu verantworten, die viele hundert Tote kostete.
Jedoch ist das ein Ereignis, das der Westen nicht einmal im Ansatz versteht. In China ist die Wahrung des eigenen Gesichtes von ganz zentraler Bedeutung. Auch Sie, Herr Jocks, werden bei Ihren Besuchen in China bemerkt haben, dass man das Spiegelbild des einzelnen Menschen nicht beschädigen darf. Die Studentendemonstrationen hatten dort von Woche zu Woche angedauert.
Der damalige Generalsekretär der Partei Zhao Ziyang hatte versucht, sie zu überreden, und wollte es noch einmal versuchen. Doch ohne Erfolg.
„Es gibt so viele Faktoren, die in den westlichen Medien weder richtig dargestellt noch von ihnen verstanden wurden, die diese Tragödie auf dem Platz des Himmlischen Friedens ausgelöst hatten.“
Und nun musste der Chef der Sowjetunion, der zum ersten Mal seit dem Bruch zwischen Chruschtschow und Mao auf Besuch nach China kam, wegen der Demonstrationen die sogenannte Halle des Volkes durch die Hintertür betreten. Ich betone, durch die Hintertür.
Das war für die chinesische Regierung unerträglich. Zuvor hatten sie wochenlang die Demonstrationen ertragen. Aber dieser extreme Gesichtsverlust war für sie nicht hinnehmbar. Hinzu kam, dass einige wildgewordene Studenten die aufgefahrenen Soldaten tätlich angegriffen hatten, und die hatten, weil sie Soldaten waren, zurückgeschossen.
Wenn es keine Soldaten, sondern Polizeibeamte gewesen wären, hätten sie nicht sogleich geschossen, sondern mit Stöcken gedroht. Es gab aber keine Polizei. So gibt es viele Faktoren, die in den westlichen Medien weder richtig dargestellt noch von ihnen verstanden wurden, die diese Tragödie insgesamt ausgelöst hatten.
Worauf Sie bewusst hinweisen, wenn Sie über die Chronik der blutigen Ereignisse reden, ist, dass diese Studentenunruhen nicht mit der Studentenrevolte im Westen vergleichbar sei, weil es primär nicht um mehr Freiheit ging.
Schmidt: Das ist richtig. Aber natürlich spielten unter den Studenten vielerlei Strömungen eine Rolle. Denken Sie an den legendären Mai 1968 in Paris mit den gravierenden Studentenunruhen auf den Straßen, die beinah zum Sturz von De Gaulle geführt hätten, oder denken Sie an die Auswüchse der Baader-Meinhof-Gruppe, die ja durchaus bereit war, andere ihrer politischen Ziele wegen umzubringen.
So gab es auch in China einige Studenten, die gewaltbereit waren. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich hat ja die 68er Studentenbewegung durchaus zu einer Reihe von Gewalttaten geführt. Diese im Westen mit staatlicher Gewalt gebrochene Gewaltbereitschaft darf nicht unterschlagen werden, wenn man über die Tragödie in China redet.
Im Westen endete das zwar nicht mit 800 oder 900 Toten wie in Peking. Nun weiß ich nicht, wie viel Tote es wirklich waren. Die Zahlen über die Toten sind in der westlichen Presse übertrieben worden. Die westlichen Botschafter, die ich 1990 in Peking darauf ansprach, haben alle nur geschätzt.
Unter den Künstlern, die sich zur Tatzeit auf dem Platz des Himmlischen Friedens aufhielten, waren bis auf einen alle wider Erwarten sehr auskunftsfreudig. Sie erzählten so freimütig, dass ich mir filmreife Bilder von dem machen konnte, was dort passiert ist.
Schmidt: Was haben sie Ihnen erzählt?
Dass sie die Schüsse, die sie hörten, nicht als solche, sondern als Freudensignale ihrer Mitstreiter zunächst identifiziert hätten. Erst als sie sich dem Ort annäherten, von wo aus die Schüsse kamen, hätten sie realisiert, dass diese tödlich waren. Offensichtlich haben sie erst gar nicht in Erwägung gezogen oder mit einer Niederschlagung Ihrer Proteste gerechnet. Ich vermute, dass sie nicht naiv waren, sondern darin Vertrauen hatten, dass die Partei keine Gewalt gegen sie anwenden würde.
Schmidt: Lebten die Jungs, mit denen Sie sich unterhielten, schon zu dem Zeitpunkt in Peking?
Ja.
Schmidt: Sie müssen wissen, die Staatseisenbahn setzte Sonderzüge ein, um sie von anderen Universitätsstädten nach Peking transportieren zu lassen. Zunächst war alles harmlos. Daran sehen Sie, es ist alles viel komplizierter und komplexer, als es sich in den Augen oder Ohren des westlichen Zeitungslesers oder Fernsehzuschauers abgebildet hat. Es ist alles sehr seltsam.
Warum wird bis heute an einer so falschen wie einseitigen und klischeehaften Rezeption der Entwicklung in China festgehalten?
Schmidt: Dieser vor allem von amerikanischen Medien ausgehenden Rezeption liegt eine tief sitzende doppelte Abneigung zugrunde. Einmal gegen kommunistische Regime und außerdem gegen ein Land wie China, das als unheimlich empfunden wird.
Warum?
Schmidt: Weil, was man nicht kennt, unheimlich ist.
„Es spricht nicht viel dafür, dass die chinesische Entwicklung nach amerikanischem oder westeuropäischem Muster verläuft. Warum sollte sie auch?“
Sie gehen wohl kaum davon aus, dass China sich so demokratisiert, wie wir es uns vorstellen?
Schmidt: Es spricht nicht viel dafür, dass die chinesische Entwicklung nach amerikanischem oder westeuropäischem Muster verläuft. Warum sollte sie auch?
Sie gehen offensichtlich davon aus, dass die chinesische Kultur sich klar von der unserigen unterscheidet und die Gesellschaft deshalb auch andere Wege als westliche einschlägt, ja einschlagen muss.
Schmidt: So ist es. Das kann jeder wissen, der sich damit näher beschäftigt. Das muss ja nicht ich sagen.
Ich wollte auf die Vermutung hinaus, dass sich mit dieser speziellen Kultur vielleicht nur bestimmte Gesellschaftsformen vereinbaren lassen.
Schmidt: Das habe ich weder geschrieben noch behauptet. Ich sage nur, es wird anders sein. So, wie es in Rom anders als in Athen und dort wiederum anders als in Sparta war, so sind die Verhältnisse in Peking ebenfalls grundverschieden von denen in Washington, Berlin, London, Paris oder Rom. Man muss schon Amerikaner sein, um sich einzubilden, alles müsste nach amerikanischem Muster vonstatten gehen.
Woran liegt es, dass Bush sen. so extrem anders als Bush jun. auf China reagiert?
Schmidt: Bush-Vater ist zehnmal klüger als sein Sohn. So etwas kommt vor. Das ist die ganze Erklärung. Bush-Junior hat die Bühne der Weltpolitik in einem Augenblick betreten, da seine Kenntnisse von der Welt beinah gleich Null waren.
Wenn Sie danach befragt werden, ob China eine Expansionspolitik betreibe, weisen Sie stets darauf hin, dass dieses Land eine solche so gut wie nie verfolgt habe.
Schmidt: Ja, es gab ein paar kleine Ausnahmen. Aber im Prinzip ist das richtig.
Beruht die Nichtexpansionspolitik auf den Lehren des Konfuzianismus?
Schmidt: Nein, das glaube ich nicht. Wohl aber hat es mit der Bevölkerungsmasse zu tun. In Zeiten, wo die Völker in Europa 10, 12 oder 15 Millionen stark waren, lebten in China viele Hundertmillionen. Eine Riesenbevölkerung. Zur gleichen Zeit, da in Europa die Nationalstaaten entstanden, im Laufe der letzten tausend Jahre, also seit 1066 in England oder seit Ludwig I., haben sich bei uns in Europa gleichzeitig die Nationalsprachen differenziert.
Jeder Staat eine andere Sprache. Zum Teil auch andere Schriften. Noch im 20. Jahrhundert gehörten Kroaten und Serben dem gleichen Staat Jugoslawien an. Sie sprachen so, dass sie sich gegenseitig verstehen konnten, aber der eine konnte die Zeitung des anderen nicht lesen. Denn die serbische war in kyrillischen und die kroatische in lateinischen Buchstaben gesetzt.
In China dagegen existiert ein- und dieselbe Schrift für Hunderte von Millionen Menschen, auch wenn nicht alle lesen und schreiben können. Und es war ein riesenhaftes Volk in einem riesenhaften Land mit inneren Kämpfen zwischen Provinzfürsten, Könige genannt. Der Grund für die Zurückhaltung bei expansiven, gar imperialistischen Abenteuern oder Feldzügen liegt wahrscheinlich in der Größe dieses Volkes.
In jenen sagenhaften Jahrhunderten waren die Chinesen sich nicht nur ihrer Größe, sondern auch ihres kulturellen und zivilisatorischen Vorsprungs so bewusst, dass es ihrem Stolz widersprochen hätte, sich als Unterdrücker anderer Völker aufzuspielen. Ich rede von der Zeit bis 1500. Sie waren das Reich der Mitte. So lautet der uralte chinesische Slogan.
Und die anderen befanden sich in Ihren Augen am Rande. Ihnen als Chinesen genügte es, wenn diese ab und zu in ihre Hauptstadt kamen, ihren Kotau machten, Geschenke brachten, Tribut zahlten und wieder heimfuhren. Sie ließen sie am Leben in dem Bewusstsein, dass sie die Großen und die anderen eben Randerscheinungen sind. Dieses nicht nur kulturelle Selbstbewusstsein trug wahrscheinlich ganz wesentlich dazu bei, dass sie keine imperialistische Politik machten.
Ganz anders als die Römer und auch ganz anders als der athenische Seebund und andere Kulturen. Sogar die Ägypter versuchten, ihre Herrschaft bis nach Irak oder Persien auszudehnen. Die Chinesen haben es bis auf zwei kleine Ausnahmen nicht getan. Die eine liegt ein paar Jahrhunderte zurück und heißt Tibet, und die andere ist Ostturkestan. Ein Kennzeichen für das Bewusstsein der Überlegenheit ist der Umstand, dass sie fremde Eroberer eingeschmolzen haben. Turkvölker, Tartaren, Mongolen, Mandschus. Die letzte Dynastie, die 1912 durch die Revolution von Sun Yatsen beseitigt wurde, bestand aus Mandschus. Sie benahmen sich wie Chinesen von Geburt. Nach zwei oder drei Generationen waren sie eingeschmolzen.
Nun war China durchaus Gegenstand fremder Eroberungen.
Schmidt: Das ist richtig. Am schlimmsten im Laufe des 19. Jahrhunderts während der beiden Opiumkriege und noch tragischer durch die Japaner. Die erste Tragödie war der japanisch-chinesische Krieg, der 1895 mit der Niederlage der Chinesen endete, und die zweite die Besatzungszeit unter der Herrschaft der bis zum Ende des 2. Weltkrieges böse wütenden Japaner. In der Zwischenzeit hatten die Europäer entlang der chinesischen Küste sogenannte Konzessionen, in Wirklichkeit Kolonien aufgemacht.
Darunter die Portugiesen, die Engländer, die Franzosen, und zuallerletzt nahmen sich die Deutschen Tsingtau. Das heißt: Im 19. Jahrhundert ist China weltpolitisch im steilen Niedergang begriffen. Es kann sich nicht wehren und verliert gegen die Engländer, gegen die Franzosen und auch gegen die Japaner. Wir sprachen vorhin von Maos Leistungen.
Obwohl er diese Situation geerbt hat, ist es ihm gelungen, wieder den Staat China zu errichten. Wäre ich ein Chinese, so würde auch ich ihn dafür bewundern. Ich bin aber kein Chinese. Nein, dass sie imperialistisch waren, das kann man weiß Gott nicht behaupten. Da verhielten sie sich ganz anders als die allermeisten anderen größeren Reiche der Weltgeschichte.
„Die von uns so gepriesene Demokratie ist in ihren Augen nicht so wichtig wie das materielle Wohlergehen von Dreizehnhundertmillionen Chinesen. Das ist allgemeine Meinung.“
Waren Sie nach 2003 noch einmal in China?
Schmidt: Ja, 2005. Ich war in den Jahren, nachdem ich keine Regierungsämter mehr inne hatte, dort relativ häufig mit einer gewissen Regelmäßigkeit alle zwei Jahre einmal, also insgesamt zwischen zwölf und fünfzehn Mal.
Was erfuhren Sie in Ihren Gesprächen?
Schmidt: Tausend Dinge, das lässt sich nicht in einem Satz zusammenfassen. Das für mich Interessanteste war, dass viele der sogenannten Intellektuellen, fast alle mit Universitätsstudium, innerlich davon überzeugt sind, dass China eine Großmacht sein muss. Sie erwarten Respekt von uns anderen. Darin sind sich sowohl Kommunisten als auch Nichtkommunisten einig.
Auf Befragen nach Chinas Zukunft äußern sie, Demokratie sei ihnen nicht so wichtig wie eine Renaissance der konfuzianischen Tradition, wobei es mir so scheint, als hätten die heutigen Professoren, Hochschulrektoren und Schriftsteller keine klare Vorstellung von Konfuzianismus. Ich halte es für möglich, dass manche meiner Gesprächspartner eine geringere Kenntnis von der konfuzianischen Lehre haben als beispielsweise ich, und meine Kenntnisse sind schon unzureichend.
Dass sie dieses kulturelle Erbe festhalten möchten, ist deutlich zu spüren. Wenn sie denn möglich wäre, so wäre ihnen eine Ehe zwischen Konfuzianismus und Demokratie am liebsten. Aber die von uns so gepriesene Demokratie ist in ihren Augen nicht so wichtig wie das materielle Wohlergehen von Dreizehnhundertmillionen Chinesen. Das ist die allgemeine Meinung.
Gedankensprung: Hat sich aufgrund Ihrer Erfahrungen in China und durch die Konfrontation mit dem anderen Denken Ihr eigenes geändert?
Schmidt: Wahrscheinlich, aber das kann ich nicht im einzelnen auseinanderklamüsern. Jedenfalls hat sich mein Respekt vor der kulturellen Leistung der Chinesen gewaltig vergrößert, von Mal zu Mal.
Vielleicht noch ein paar allerletzte Fragen. Haben Sie eine Ahnung, woher Ihre Offenheit für andere Kulturen herrührt? Mit dem Elternhaus ist das wohl nicht zu erklären, oder?
Schmidt: Da haben Sie ganz recht. Das Elternhaus spielte dafür keine Rolle. Wie ich eingangs sagte, war ich immer neugierig. Es gibt eine Reihe von alten Kulturen, für die ich einen großen Respekt habe. Zum Beispiel die Ägypter. Denken Sie nur einmal an dieses gewaltige, mit seinem Tod scheiternde Unterfangen des Pharao Amenophis IV., in der westlichen Literatur Echnaton genannt.
Er versuchte, die Vielgötterei abzuschaffen, indem er sie durch einen einzigen Gott ersetzte. Leider ohne anhaltenden historischen Erfolg. Nach seinem Tod wurde alles wieder rückgängig gemacht. Dieses gewaltige Unternehmen ging weit über das hinaus, was Martin Luther auf den Weg brachte. Das finde ich ungeheuer faszinierend. Ich hatte einen ägyptischen Freund, nämlich den ermordeten Staatspräsidenten Sadat.
Er glaubte, wofür ich aber keine Belege fand, dass sich eine geistige Brücke von Echnaton zu Moses spannte. Man kann es nicht ausschließen. Moses liegt etwa 100 Jahre später. Es gab also auch in anderen Kulturen erstaunliche Entwicklungen. Aber es gibt keine andere Hochkultur als die chinesische, die ohne einen Gott oder ohne Götter ausgekommen ist.
Warum war das so?
Schmidt: Schwer zu sagen. Vielleicht mangelte es ihnen an Fantasie, ist aber unwahrscheinlich. Für mich ist das ein ungelöstes Rätsel.
Sind Sie dem einmal nachgegangen?
Schmidt: Nein, ich habe nicht so viel Zeit und außerdem lebe ich nicht mehr lange. Ich muss mit meiner Zeit vorsichtig umgehen. Deshalb müssen wir jetzt auch Schluss machen.
Dann meine letzte Frage: Gibt es in China einen von Ihnen bevorzugten, Sie beglückenden Platz, der Ihnen besonders viel bedeutet oder am Herzen liegt?
Schmidt: Nein, den gibt es nicht.
Werden Sie noch einmal nach China reisen?
Schmidt: Wohl kaum. Ich bedaure es, aber ich kann es nicht mehr. Betonen möchte ich am Ende unseres Gesprächs noch einmal: Weder ich, der China fünfzehn Mal bereiste, noch Sie nach Ihren zwei Reisen sind Kenner von China.
Man kann nur neugieriger werden. Eines der größten Probleme haben wir übrigens in den zwei Stunden nicht berührt, und das ist der Umstand, dass von der kommunistischen Ideologie nichts mehr für das heutige China brauchbar ist. Von der marxistischen ebenso nichts mehr wie von der leninistischen, und von der maoistischen Ideologie fast nichts mehr.
Deshalb sprechen Sie ja auch vom ideologischen Vakuum, das ausgefüllt werden muss, und vermuten, dass der Konfuzianismus diese Lücke schließen könnte.
Schmidt: Ja, vielleicht. Die Tatsache des Vakuums fängt an, vielen Chinesen bewusst zu werden. Das heißt aber nicht, dass sie schon wissen, wie sie das Problem lösen und das Vakuum ausfüllen können. Aber das Bewusstsein für die Lücke wächst.
Ihre Künstler sind sich dessen wahrscheinlich am allerwenigsten bewusst, die Schriftsteller nehmen es wohl eher wahr, und denen an der Spitze ist das geradezu unangenehm klar, weil sie noch keine Lösung gefunden haben.
Interessant ist, dass die Herrschenden überall im Ausland konfuzianische Institute eröffnen und auch in ihrem Land einiges dafür tun, um an die große Tradition des Konfuzianismus wieder anzuknüpfen.
Schmidt: Nicht nur das, sie feiern ihn sogar.
Es scheint, als wollten sie dadurch einen sanften Übergang zu einem System ermöglichen, das auf dem Konfuzianismus fußt.
Schmidt: Konfuzius ist aber inzwischen zweieinhalbtausend Jahre alt, und Mencius nicht viel jünger. Mit der bloßen Berufung auf Konfuzius können Sie das Vakuum nicht füllen, das reicht nicht. Sie müssen den Konfuzianismus, und das ist etwas anderes als Konfuzius, gewaltig verändern und an ihre gesellschaftliche, staatliche und ökonomische Wirklichkeit anpassen.
Passiert das schon in ersten Schritten?
Schmidt: Da bin ich mit einer Antwort sehr zurückhaltend. Ich denke aber eher nein. Jiang Zemin, der Vorgänger von Hu Jintao, hat versucht, wenigstens für die kommunistische Partei die Richtung einer Ideologie anzudeuten, die erforderlich ist. Aber der Versuch scheint untergegangen. Er redete von drei Prinzipien, nach denen sich die chinesische Partei richten soll, aber diese drei Grundkräfte, welche die Partei repräsentieren soll, habe ich nicht im Handgelenk verfügbar, um sie zu benennen. Jedenfalls ist davon nichts mehr zu hören, obwohl er noch lebt.
Sind Sie ihm 2005 begegnet?
Schmidt: Nein. Es hat mir Mühe gemacht, meinen Freund Zhu Rongji zu besuchen. Die heutige Führung möchte von den alten Führern öffentlich nicht behelligt werden. Sie werden freundlich gebeten, sich zurückzuhalten. Zum Ausgleich bekommen sie anständige Pensionen, persönliche Fahrer und ein schönes Haus. Bei uns schreiben die ehemaligen Regierungschefs anschließend ihre Memoiren, das machen die in China nicht. Nun ist aber alles gesagt für heute.作者: fussfun 时间: 2008-4-21 13:09
Dear XXXX,
Finally, I decided to write you something.
Firstly, I really enjoy discussing with you. It's impossible for me to guess how you think about things, what matters in your mind. And the more I talk about Tibet, the more complecated I find the reality to be. I contribute this effect to the information exchaning.
I've corrected some of my views compared with myself several days ago. Before, I would definitely take the stand point that how can westen media and politics treat China in such an inequitable way. I've to admitted that I was overwhelmed by my personal emotion at the very beginning. At present, especially in the last two nights, I turned to think about some logic behind this "Tibet Conflict".
Secondly, about the torture problem. we have mentioned that it's quite possible that the normal people were tortured in the Tibet Conflict. I have an edition, which is the only edition that I got from Chinese media. I will not believe it 100% as usuall, but I can offer it as another possibility. The Chinese policemen use their weapon only to defend themselves. They were not allowed to controll the situation in a force way, because the Chinese government, according to its experience, wanted not to give a tiny excuse to western world to blame Chinese government abusing forces.
Thirdly, I'd like to send you some video links from Youtube. Maybe you have seen some of them, but I just send it together. I think it will be better when you can experience what we have seen. there are some contents a little extreme, which are not only to the Chinese part but also to the western part, which I don't agree, too. I think you can judge by yourselves and we can also discuss about these videos later.
Finally, I'd like to raise another question. Why cannot people and media who care about this topic talk about it in a gendel way? What makes this problem so difficult to dicuss and to solve today? Why the scope of this problem expanded so large and so quickly? How did this problem upgrade?
Marlena, I'm sorry that I interrupted you this evening for several times. I'm over-excited. I was indeed trying to be objective when we discussing, but meanwhile I wanted to explain something especially about the Chinese situation and sometimes even tried to find some excuse for something that I never thought about. They are contradictive. I will try to find another better way to express myself in the next time. And thank you that you specially spent sometime reading something about this topic yesterday. I really appreciate your care, thinking, talking and asking.
Andreas, actually I was excited at night. It's not proper for me to discuss so much, especially when I was the only person who almost drank nothing. By the waym although we have discussed about the German media twice and I personally have accepted your explanation, I still cannot discharge this topic.
Even though the medias are not guided by the government, how can they make up their mistakes (i'm talking not specific to German media. the mistake only means the fake things.)they made before? Even though the medias have already apologized for their mistake reports, how many people who have accepted the wrong information can notice these apology and correct their minds? Not only the lady in the video thought about the danger of going to China, the whole country!, but also the woman who I met after swimming asked me whether it's safe to go to China at present.
Andreas, of course, thank you very much that you offerred so much opinions to this topic!
I get a little bit exited again....
I hope my email didn't take up your so much time.
If you know something that I apparently have no idea about, please jsut tell me whatever.作者: fussfun 时间: 2008-4-21 15:08
Marion Schneider
Am 15. April 2008 um 13:07 Uhr
Sehr geehrte Leser und Mitdiskutanten,
seit ca. 30 Jahren befasse ich mich mit China, beruflich und privat. Ich habe das ganze Land bereist und habe engste Kontakte zu unterschiedlichen Ebenen und weiß, wie die Menschen denken und empfinden.
Es wird noch sehr lange dauern, bis wir andere Völker und Kulturen verstehen. Ich bin entsetzt über die vielen Kampagnen und ’spontanen Äußerungen’ gegen China. Ich bin zu ganz anderen Ergebnissen gekommen. Warum informieren sich diejenigen, die kritisieren wollen, nicht zuerst über das Land? China hat in den letzten 40 Jahren so viele positive Veränderungen erfahren. Manchmal hilft es ja, wenn man hinfährt und sich selbst überzeugt. Warum sehen wir Asien immer mit westlichen Augen? Warum werten wir sofort, ohne die Hintergründe zu kennen?
Wenn ich meine tibetischen Freunde und ihre Einschätzung der Lage höre, dann denke ich, ja, sie haben in gewisser Weise Recht. Ich kann sie zumindest verstehen. Wenn ich meine chinesischen Freunde höre, dann bin ich ganz bei ihnen und denke, ja, es ist richtig, was sie sagen. Wir sehen also ganz schnell, wenn man die komplexe Lage von unterschiedlichen Seiten sieht, dann ist nicht alles schwarz und weiß, dann gibt es nicht nur eine Wahrheit. Manche Journalisten sagen, wir müssen die Vergangenheit betrachten und gehen zurück bis 1950. Das ist zu wenig. Wer weiß schon, was vorher war? Wer interessiert sich im Westen dafür, dass Tibet tatsächlich lange, lange Zeiträume zu China gehörte, immer wieder, zuletzt fast 200 Jahre (seit 1750), in denen Tibet große Autonomie genossen hat und immer wieder die chinesische Regierung in Krisensituationen und bei Angriffen von außen um Hilfe gebeten hat. Wer weiß, wie schlimm die Lage vor 1950 in Tibet war? Ungefähr die Hälfte der tibetischen Bevölkerung stand hinter dem Dalai Lama und unterstützte ihn; die andere Hälfte aber war gegen ein feudalistisches System mit Leibeigenschaft, in dem die reichen adligen Mönche und die Fürsten das Sagen hatten und die arme Bevölkerung sehr zu leiden hatte. Der Dalai Lama hätte sich wohl nicht in Tibet halten können, so war seine Flucht auch eine vor den eigenen Leuten. Es gab Zeiten, in denen mehr kleine Jungen in den Klöstern lebten als bei ihren Familien. Und gewiss nicht nur aus religiösen Gründen. Damals hatten die Klöster das Bildungsmonopol. Diese kleinen Mönche aber wurden nicht unterrichtet, sie sollten alle niederen Arbeiten für die adligen Mönche, die teils recht brutal waren, ausführen. Die Familien waren froh, dass wieder eines ihrer vielen Kinder im Kloster versorgt war. Es gab in Tibet keinerlei Fortschritt, keine Schulen, keine Universitäten. Das Land war abgeschottet vor dem Rest der Welt.
Dann kamen 1951 die Chinesen. Eine Okkupation wird immer als Unrecht empfunden. Aber wenn wir sagen, China hat Tibet annektiert, dann war das bereits im Jahr 1750. Und auch dafür gab es gute Gründe. Übrigens war Tibet früher nie ein Nationalstaat mit festen Grenzen, wurde über lange Zeiträume, genau wie auch der gesamte Norden Chinas, von denMongolen regiert (bei weitgehender innerer Autonomie), später von den Briten. Im Jahr 1907 stellte ein Abkommen zwischen England, China und Russland die Suzeränität, die Oberherrschaft Chinas, fest. Der völkerrechtliche Status Tibets ist in den Augen mancher Menschen bis heute nicht ganz geklärt. Aber die Bundesrepublik Deutschland akzeptiert den Status als Autonomes Gebiet innerhalb Chinas. Und so friedlich, wie wir es gerne darstellen, war es in Tibet nicht immer.
Wenn heute Tibet von China abgespalten würde, dann würde das Land auseinander fallen. Dann würde genau das geschehen, was viele Menschen Gorbatschow zum Vorwurf machen. Viele sagen, der ehemalige russische Präsident habe sein Land zerstört. In China leben 55 Minderheiten. Was wäre denn, wenn sie alle einen eigenen Staat beanspruchen würden? Abgesehen davon, dass sie nicht lebensfähig wären ohne chinesische Hilfe. Es gäbe einen Bürgerkrieg, China würde zerschlagen - und Asien extrem instabil.
Fahren Sie doch mal hin nach China, schauen Sie sich das Land an, das mit so vielen Anstrengungen seit 1976 entwickelt wird und verdientermaßen wieder auf dem Wege zu einer großen Weltmacht ist, die China früher bereits war. Schauen Sie sich an, wie das Land systematisch von Osten nach Westen mit dem Geld der Fünfjahrespläne erschlossen und modernisiert wurde. Und jetzt, mit dem 11. Fünfjahresplan, ist es für den Entwicklungszeitraum 2006 bis 2010, der Westen des Landes, der entwickelt wird, das sind die großen Gebiete mit den riesigen Wüsten, mit klimatisch so ungünstigen Zonen.
In Tibet gibt es heute viele Schulen, gebaut von den Chinesen; wenn auch heute viele tibetische Kinder keine Bildung erhalten, dann liegt das daran, dass immer noch 90% der Tibeter in völlig unzugänglichen Gegenden auf dem Lande und in den Bergen leben. Alle Familien haben allerdings die Möglichkeit, ihre Kinder in Internate zu schicken, aber das wollen die meisten Tibeter nicht. Alle Tibeter, die heute eine gute Ausbildung haben, eine Universität besuchen konnten, verdanken dies den Chinesen. Auch heute ist es so: ca. 50% der Tibeter hängen noch dem alten System an, vor allem auch die Familien, die damals das Sagen hatten, und sehr arme Familien, die nur ihre Religion haben und keinerlei Informationen. 50% der Tibeter - mindestens - sind heute sehr zufrieden. Und in normalen Zeiten leben sie friedlich mit den Chinesen zusammen. Wer sich negativ darüber äußert, dass so viele Wanderarbeiter in Tibet sind, der muss wissen, dass sie die große Chance für die tibetischen Nomaden sind, die bei ihnen kaufen.
Haben Sie gewusst, dass die chinesische Regierung immer wieder dem Dalai Lama Gespräche angeboten hat, ihn eingeladen hat nach Beijing? Er sollte nur unterschreiben, dass er als ehemaliger Gottkönig nun auf die weltliche Regierungsmacht verzichtet und dass er keinen Anspruch erhebt auf die Gebiete außerhalb der autonomen Region; die hat nämlich Tibet vor langer Zeit im Krieg verloren. Aber der Dalai Lama spricht immer noch von Groß-Tibet - und das umfasst Teile der chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan. Und der Dalai Lama hat nicht unterschrieben. Das ist es der einzige Grund, warum es noch nicht zu weiter führenden Gesprächen kam.
Und vergessen Sie bitte nicht die Exiltibeter in Indien und Nepal, die ihre letzte Chance in diesen Olympischen Spielen sehen, um die Weltöffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen, solange der 14. Dalai Lama noch am Leben ist. Alles, was jetzt geschieht, ist von langer Hand vorbereitet. Und auch von den USA unterstützt, die alles tun, damit China seine wachsende Vormachtstellung in Asien und der Welt verliert. In Dharasalam in Indien, wo heute der Dalai Lama und die tibetische Exilregierung zu Hause sind, hängen seit mehreren Jahren Plakate, auf denen der Boykott der Olympischen Spiele in China 2008 gefordert wird. Und nun noch zu unserer Rolle: Als 2001 bekannt gegeben wurde, dass die Olympischen Spiele 2008 in China stattfinden werden, da haben sich alle gefreut; viele Deutsche sagten, das ist doch mal eine Chance, das Land besser kennenzulernen oder sogar hin zu fahren, nach Beijing und Qingdao in der Provinz Shandong, wo alle Disziplinen, die mit dem Wsser zu tun haben, stattfinden. [Shandong, das ist ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte in China 1897-1914, eine Provinz, in der die Deutschen Steinhäuser, die heute zum Teil noch existieren, und Eisenbahnen bauten, Bahnhöfe aus der Zeit gibt es noch im ehemaligen Tsingtau in der Provinz Shantung, aus der die wunderbare Shantung-Seide kam und kommt. Wer weiß schon, dass die Chinesen, die bei Deutschen arbeiteten, gezüchtigt wurden, wenn sie nicht ausreichend Deutsch sprachen? Die militärische Besetzung der Bucht von Kiautschou in China vor einhundert Jahren, der “ungleiche” Staatsvertrag über die Abtretung eines Pachtgebietes und die Sicherung der deutschen Interessenszone in der Provinz Schantung im Jahre 1898 sind markante Beispiele für das aggressive Auftreten des Deutschen Reiches in außereuropäischen Regionen während der Zeit des Imperialismus.
Als Deutsche haben wir in China nur einen guten Ruf, bezogen auf jene Zeit, weil wir als Kolonialmacht etwas weniger schlimm waren als die Engländer und Franzosen … ] Kaum jemand hat die Entscheidung des Olympischen Komitees kritisiert. Und jetzt? Die Lage hat sich hoch geschaukelt und droht zu eskalieren. Ich frage Sie: Wer regt sich denn über die Todestrafe in den USA so auf? Wer kritisiert so anhaltend den Irakkrieg, der heute noch so viele Opfer fordert, der ohne ein UNO-Mandat von den Amerikanern geführt wurde. Mit dem Geld, das dieser ungerechte Krieg gekostet hat, hätten alle großen Weltprobleme gelöst werden können: genügend Nahrungsmittel für alle Menschen und zwar in Projekten, die die ärmsten Länder unabhängig gemacht hätten. Bildung für alle Menschen, rund um die Erde. Schutz vor Klimakatastrophen.
Ich wünsche mir auch, dass sich die Lage in China noch weiter verbessert. Aber wer die Erfolge der letzten Jahrzehnte mit wachen Augen sieht, der kann nur staunen. Seit ca. zwei Jahrzehnten übernimmt China große Teile des deutschen Rechtssystems, an sich ist dies für China ganz fremd, aber es muss nun umgesetzt werden.
Und wer sind wir denn, dass wir andere Länder mit erhobenem Zeigefinger kritisieren? Haben wir schon vergessen, dass der größte Völkermord der Erde in Deutschland passierte? Haben wir verdrängt, dass zwei Weltkriege von Deutschland ausgingen? Sehen wir gar nicht mehr hin, wenn im heutigen Deutschland Übergriffe auf ausländische Besucher und auf Deutsche (!) mit anderer Hautfarbe oder Eltern aus anderen Ländern geschehen? Möchten Sie daran gemessen werden, was in Deutschland geschah - vom Ende der Weimarer Republik bis vor 63 Jahren? Wie würden Sie sich fühlen, wenn uns die Welt deswegen heute alle als Faschisten und Mörder bezeichnen würde?
Können wir nicht mit ein wenig Gelassenheit schauen, wie andere Länder ihre Probleme lösen? So helfen wir den Tibetern sicherlich nicht, wir verhärten die Situation. Ich bin überzeugt, dass die Tibeter bereits viel mehr Freiheiten hätten, in kultureller und religiöser Hinsicht, wenn sie nicht immer noch Großtibet beanspruchen würden und die Situation in Tibet als unerträglich darstellen würden. Das genau ist sie nämlich nicht.
Ein Boykott der Olympischen Spiele ist ein grober Unsinn. Lesen Sie doch mal das Interview mit Helmut Schmidt, der so differenziert urteilt. Lesen Sie das Buch des ehemaligen deutschen Botschafters in China, Konrad Seitz, der Sie die Geschichte des wunderbaren Landes und seine Gegenwart besser verstehen lässt.
Leider unterstützen die deutschen und europäischen Medien zum großen Teil die Eskalation in der Tibetfrage. Und dann fällt man auch gleich generell über China her. Ich habe die Erwartung an unsere Medien, dass sie sorgfältig recherchieren, sachlich berichten, dass sie nicht Nachrichten und Kommentare vermischen, dass sie nicht Stimmung machen. Wenn ich Kommentare höre, unbelastet von jeglicher Kenntnis, dann schäme ich mich oft; ich wäre nicht fähig, laut Kritik zu üben in Fragen, von denen ich so wenig verstehe. Wie kann es sein, dass Bilder aus Nepal, wo die Polizei unsanft mit tibetischen Demonstranten umging, auch noch den Chinesen in die Schuhe geschoben wurden. Wird heute so schlecht recherchiert und so leichtfertig berichtet? Plötzlich sind sich so viele einig. Ich schaue dann lieber auf unsere eigenes Land und all das, was hier dringend verändert werden muss.
Was soll unser Ruf nach einem demokratischen System westlicher Prägung? Es ist das beste, das wir, und ich betone, wir im Westen, für uns entdeckt haben, und doch - es steckt voller Probleme und Herausforderungen. Wir werden in Zukunft damit leben müssen, dass es politische Systeme in der Welt geben wird, die andere Prioritäten setzen als wir. Das ist einmal,im Gegensatz zu unserer Konfliktgesellschaft, die Konsensgesellschaft in asiatischen Ländern und Kulturen, die - vielleicht - einige positive Aspekte der Demokratie übernehmen werden, aber sicher nicht, wenn wir sie zwingen wollen, sondern nur, wenn sie ihnen attraktiv erscheinen - und das nicht nur im materiellen Sinne. Zum anderen sind da die Länder des Orients, die mit ihren Stammeskulturen Jahrtausende überdauert haben. Und sie werden auch als ganz moderne Länder, die uns bereits in vielem überholt haben, an den positiven Seiten dieser Stammesbeziehungen festhalten.
Nutzen Sie doch die Gelegenheit und fahren Sie nach China, einem Land, das in mehr als 5000 Jahren bewegter Geschichte Höhen und Tiefen erlebt hat, das allemal einen Besuch wert ist. Ein Land, in dem mehr Menschen leben als in ganz Europa und Afrika zusammen. Ich frage Sie: Wären wir im Westen in der Lage, diesen Staat problemlos zu regieren? Ein Land mit großartigen Menschen, mit abwechslungsreichen Landschaften, mit der wunderbaren Kultur. Und fahren Sie doch in das Autonome Gebiet Tibet (1,2 km² groß, und schauen Sie sich die Lage dort selbst an, die beeindruckende Infrastruktur, die Straßen, früher gab es keine einzige(!), die neue Tibetbahn, die zwischen Beijing und Lhasa verkehrt und jetzt noch erweitert wird, die Geschäfte und Supermärkte, die guten Krankenhäuser, teils mit westlicher Medizin, die Erfolge im Umweltschutz: nach dem Kahlschlag der Wälder wird nun ein großes Aufforstungsprogramm durchgeführt, die vielen großen und kleinen Tempel, die die Chinesen in der Kulturrevolution zerstört hatten, zwischen 1966 und 1976, als auch die chinesischen Tempel in ganz China zerstört wurden, die China nun wieder aufgebaut und restauriert hat. In manchen Fällen bekamen die Tibeter das Geld und konnten selbst die Renovierung oder den Aufbau vornehmen. Bei all den Projekten gibt es Arbeitsgruppen aus Chinesen und Tibetern, die gemeinsam entscheiden. Die Mönche bekommen von der chinesischen Regierung Geld, pro Person und Monat, später eine Rente, sie können frei entscheiden, ob sie im Kloster bleiben oder in ihre Familien zurückkehren wollen, und selbst das Begräbnis wird bezahlt. Bereiten Sie sich vor, lesen Sie etwas über die Geschichte, die Kultur, die Religion, die Menschen, damit Sie das, was Sie sehen, richtig einordnen können.
Vielleicht treffe ich Sie dort. Ich würde mich freuen.
每一个国家之所以是一个独立的国家,因为它有自己的边界,有自己的主权 独立来处理自己的内部事务,Sovereignty is the exclusive right to have control over an area of governance, people, or oneself.
在中国这个独立的国家里,我们的特点是一个地域辽阔,多民族,多文化(multi-nations and multi-culture)的社会。这个形态可以追溯到两千多年的秦朝,秦始皇统一中国,标志是统一文字,度量,货币。从此,中国成为一个疆域不断变化的统一独立的国家,它的疆域在几年来不断发生变化,也不断的和不同的民族发生融合(cultural assimilation and integration),比如元朝,清朝等,但是无论历史如何发展,我们的祖先给我们留下的heritage我们一直延用着,比如文字,比如宗教(佛教,道教等等)。
西藏作为一个民族它从元朝就被归入中国版图。中国有56个民族,我们之所以能在历史上如此长久的已一个国家的形式共存 中国的地理环境的特殊性,中国的长江和黄河是大家都很熟悉的,因为这是中国古代文明的发源地,它们也是两条极为重要的河流,大多数中国人都是依畔着这两条河流生存的,而长江的发源地就是来自西藏的唐古拉山。中国的历史是一个治水的历史,长江黄河的水灾影响到它的人民。因此,必须结合成一个集体来协作分工,在这个合作的过程中,中国各民族人民长期的沟通和交流,当然也包括冲突,但是就是在这些文化的冲突和合作中,形成了很多共通的文化上的认同。因此,中国人指的是一个tolerant的多民族人民 ,不同民族和地域的文化融合问题一直是推进中国社会前行的动力。西藏人民和汉族还有其他民族人民长期以其特有的方式生活在一起。藏民不仅是在现在的西藏自治区,还广泛分布在青海,四川,云南,甘肃等省和当地人民融合在一起。