9 }) f, _ |2 x( Z: A3 G! h& zRabbi Yehuda Teichtal of the Chabad Lubavitch organization explains the replica of the Western-Wall at the new Jewish community center Szloma-Albam-House in Berlin on Wednesday, July 25, 2007. The wall, about 100 square meters is constructed with stones exactly copied from original stones of the Wester-Wall. The center will be open on Sept. 25, 2007.6 K. [/ V" o, [+ g% f
& K. g- h$ G: Q+ |! P
& q* s0 @& |* A/ N S- F1 c
/ n- u/ S( p4 r/ N6 g1 I2 y9 w' K
26. Juli 2007, N& w: S/ R, D5 g+ ^8 q+ {
Ein Stück Klagemauer in Berlin 6 X2 Q6 _' V9 C1 G : ]( N$ ]" a3 B0 b, ?# Z" l k & j8 u. j: h" W7 y! e' o3 T& vBerlin - Sie bedeckt eine Fläche von 100 Quadratmetern, ist aus feinstem Stein und «die erste Replica von der Klagemauer, die es auf der Welt gibt». Sagt Rabbiner Yehuda Teichtal und verbirgt seinen Stolz nicht. Rund fünf Millionen Euro investiert die jüdische Organisation Chabad Lubawitsch in ihr neues Familien- und Bildungszentrum in Berlin. Eine neue Synagoge gehört dazu und eben eine originalgetreue Nachbildung des jüdischen Heiligtums, das im Original in Jerusalem steht. Am 2. September soll das Szloma-Albam-Haus eröffnet werden. & q0 e" v+ m, ]/ _& w
' f' v$ e6 h( h0 G1 RUm den in einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd gekleideten Rabbiner herum tobt derzeit noch das pralle Handwerkerleben. Überall liegt Staub, Geländer werden abgeschliffen, Bohrmeißel dröhnen. Teichtal - 34 Jahre alt und vor elf Jahren mit seiner Frau aus dem New Yorker Bezirk Brooklyn nach Deutschland gekommen - ist in seinem Element und erklärt den Journalisten an diesem trüben Mittwoch mit glänzenden Augen ein Projekt, das schon ein wenig verrückt klingt. Den Stein der Klagemauer, den gibt es beispielsweise schon in der israelischen Botschaft. Aber ein Nachbau?! a+ Z# l% L9 _! o
% i: \; q3 y5 E9 F8 U1 {! U5 N! D
' s: u1 u& P8 c% G. q/ L
Team nach Israel geschickt 1 v8 R2 n; d3 z4 W' c- w
«Wir haben ein Team nach Israel geschickt und dort Fotos machen lassen», erklärt Teichtal, dessen Redefluss immer mal wieder vom Signalton des Blackberrys in der einen und des Handys in der anderen Hosentasche unterbrochen wird. Anhand der Fotos sei ein Plan gemacht worden, der genau ein Stück der Klagemauer wiedergebe. Der Stein ist von der Sorte «Jerusalem Gold» - Kalksandstein mit einem hohen Marmoranteil, erklären die Handwerker, die mit Muskelkraft und Flaschenzug die teils mehr als 200 Kilogramm schweren Brocken an ihren Platz hieven. 9 b; T" t) u: O0 [( S9 `4 f& N : k' x5 ^" A* y: ?: vDie unterschiedlich großen Steinplatten weisen Riefen und Löcher auf, ganz wie beim Original, und Rabbi Teichtal will auch das Grünzeug, das in Jerusalem aus dem alten Gemäuer wächst, in Berlin nachbilden lassen. Der Nachbau solle aber nicht mehr sein als ein Abbild, rückt Teichtal zurecht.. k9 F! t7 V" E$ q
; }, B' R% t7 Z7 mGroße Fensterflächen zur Straße ermöglichen einen Blick auf den über Eck angelegten Nachbau im Foyer, dessen Flügel jeweils rund 15 Meter lang sind. Seine Gemeinde lege Wert auf Transparenz, sagt Rabbi Teichtal und wechselt mitten im Redefluss vom Deutschen ins Englische, um dann nach ein paar Sätzen wieder umzuschalten. 2 R$ D" t, u% D' y% N: L9 g' P" P, r0 A. s
«Dieses Haus dient dazu, auf offenem, aktivem und transparentem Weg Judentum zu vermitteln», erklärt Teichtal. Ein «offenes Haus für alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands» soll nach drei Jahren Bauzeit am 2. September mit einem großen Straßenfest und viel Prominenz - auch ein hochrangiges Kabinettsmitglied ist angekündigt - eröffnet werden und dann «lebendiges, offenes jüdisches Leben zeigen». 6 c% N. i. {1 ]' d( ]6 b& Q y* H, A- n8 I: ?( i ) S5 \' Q8 B- A( }8 ~Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft 5 @9 v$ {4 a/ }( e/ e8 G, v«Die Zukunft des jüdischen Lebens ist davon abhängig, dass wir die Vergangenheit nicht vergessen», sinniert Teichtal. «Wir müssen aber auch eine Brücke bauen. Schließlich hatte Berlin vor dem Krieg eine lebendige jüdische Gemeinde.» Später wird Teichtal das noch drastischer formulieren: Sein Großvater habe immer gesagt, die größte Rache, die die Juden an Hitler nehmen könnten sei, «das Judentum am Ort seiner Vernichtung wieder aufzubauen». ; `+ V- W6 j+ F' ^' v, P+ c7 M2 Y( u6 Y+ A5 _: f) A
Dafür engagierte Chabad den Architekten Sergei Tchoban, der in Berlin unter andere das Domaquarée und andere Großbauten plante, und sammelte fleißig Geld. Nahezu 90 Prozent der Baukosten seien in Deutschland bei privaten Spendern gesammelt worden, zehn Prozent kamen aus den USA, erzählt Teichtal. ' \8 u1 v# w0 i- g) _ % t4 T$ D. ~( c0 d8 qArchitekt Tchoban plante in die 2.500 Quadratmeter Nutzfläche des vierstöckigen Gebäudes auch noch einen Wellness-Bereich mit ein, Besucher werden in einem separaten Bereich begrüßt, können in einem Judaica-Laden einkaufen oder in einem Restaurant mit Terrasse koschere Speisen zu sich nehmen. Es gibt eine Video- und Mediathek sowie Seminarräume für ein vielfältiges Fortbildungsprogramm. Mittendrin liegt die Synagoge, ein ruhender Pol in all der Hektik, klein aber fein, mit dunklem Holz an den Wänden und samtroten Bezügen auf den Stühlen. 6 X9 B4 W: |' u9 O7 ?( C2 [ & ?8 ]4 I5 v* E1 cWer das 5.000 Quadratmeter große Grundstück in der Münstersche Straße betreten will, muss allerdings erst an der Polizei vorbei. Beamte schieben, wie an fast allen anderen jüdischen Einrichtungen in Berlin auch, Wache. «Es ist nicht mein Wunsch, dass die Polizei da ist», sagt Rabbi Teichtal. «Aber es ist leider noch notwendig».