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Der politische Feldzug des Kandidaten Napoléon 0 `+ \4 h N! c# y2 Q' Q: A4 F, r! G" b0 P9 q7 A
Ein Nachkomme Napoléons strebt einen Sitz in der Nationalversammlung an - Er kandidiert bei den französischen Parlamentswahlen am kommenden Sonntag9 A1 ]% L7 e% g$ m& r6 T: A
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Charles Napoléon, einst Achtundsechziger und auch heute noch eine schillernde politische Persönlichkeit, tritt für die Mittepartei UDF an. ´' N$ a; V) Y" F, i
: p' k% w6 A/ a4 {, l0 I; ?( oJede Verwechslung ist aus- geschlossen: Wenn einen Charles Napoléon, fast zwei Meter groß, von oben her anschaut, denkt man nicht an jenen gedrungenen Feldherrn, der seine Hand am liebsten ins Gilet steckte. Doch der Stammbaum ist verbürgt, der hagere grauhaarige Ingenieur stammt wirklich in sechster Generation vom korsischen Kaisergeschlecht ab. "Mein Familienzweig ist der letzte, der direkt auf Bonaparte zurückgeht", bestätigt der 57-jährige Nachfahre, der nicht zum Sturm auf Moskau ansetzt, aber einen Sitz in der Pariser Nationalversammlung ergattern will. ( X3 w9 T7 ^! L" _
% z: \$ E3 J. ]( _( }! tNapoléon tritt für die Mittepartei UDF (neuerdings "Movement Démocrate", MoDem) im Wahlkreis Fontainebleau südöstlich von Paris an. Weil Napoleon im dortigen Schloss seine Residenz hatte und jedes bessere Hotel der Umgebung nach ihm benannt ist? "Nein, das ist Zufall", lacht der Kandidat. Er wohne und arbeite hier, auch wenn er im korsischen Ajaccio, der Herkunftsstadt seines berühmten Vorfahren, eine Bleibe habe. "Aber hier in Fontainebleau schlage ich kein Kapital aus meinem Namen." % F' O, `2 t q" G6 B- R1 S( }3 F. r2 g* `* M2 E
Der Kandidat hat ohnehin ein gespaltenes Verhältnis zu seiner Familiendynastie. Wie sein Vater und Großvater heiratete Charles zuerst eine Blaublütige, Prinzessin Béatrice von Bourbon-Sizilien; heute lebt er aber mit einer normalsterblichen Korsin zusammen, mit der er wie schon mit seiner ersten Frau zwei Kinder hat. Sein Vater enterbte ihn. 3 ^7 z/ ]2 u' _1 E9 h
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Er verhehlt nicht einen gewissen Stolz, dass seine Familie "zwei Kaiser sowie bekannte Minister, Generale, einen Erzbischof und eine Psychoanalytikerin hervorgebracht" habe. Doch die Bonaparte-Dynastie sei nicht Teil der verknöcherten Aristokratie. "Napoleon I. rettete die Errungenschaften der Revolution nach 1789 immerhin in die Republik hinüber", doziert der Autor eines Buches ("Die Bonaparten - rebellische Köpfe"). Auch er selbst trage diesen Geist in sich. 2 O3 B2 x9 U* C; Z6 `! Y8 V: Z7 ?
2 h9 t+ n; l' C' S"Im 21. Jahrhundert müssen wir neue Herausforderungen wie Globalisierung, nachhaltige Entwicklung oder neue Technologien in Bahnen lenken", meint der letzte politische Bonapartist, der seine Vergangenheit als Altachtundsechziger nicht verhehlt, die Sozialisten aber als "passé" bezeichnet. Eben diesen Geist vertritt Napoléon bei seinem letzten Wahlauftritt in Fontainebleau. Dem Wahlkreis stehe eine "industrielle Katastrophe" mit dem Verlust von 5000 bis 6000 Arbeitsplätzen bevor, wenn nichts geschehe, führt Napoléon vor gut hundert Besuchern aus. Der bisherige Abgeordnete der Rechtspartei UMP, Didier Julia, habe die Geschäfte während Jahrzehnten schleifen lassen. " J& ~; h1 M" q" S$ U 7 C$ S( `$ L( `; H3 lDamit hat er nicht ganz Unrecht: Der für seine Wiederwahl kämpfende UMP-Vertreter Julia verkörpert mit 73 Jahren nicht gerade eine politische Erneuerung. ( b4 p5 i$ X9 ]' {, A/ J P) ~" s3 {0 Y' m5 w% J! _6 L) t6 V" e$ L0 `
Als langjähriger Raumplaner beantwortet Napoléon mühelos alle Publikumsfragen zu lokalen Windkraftwerken oder der Schulkreiszuteilung. Am meisten Applaus erntet er mit dem Versprechen, er würde in der Nationalversammlung gegen das Vorhaben Sarkozys stimmen, den Arztbesuch mit einer Pauschalgebühr von ein paar Euro zu belegen. Da merkt man, dass der Wohlstand selbst in der schönen Kaiserstadt Fontainebleau dünn gesägt ist. "Herr Napoléon", sagt ihm eine Pensionistin, "lancieren Sie in Paris keine militärische, aber eine politische Kampagne für uns!" ; K6 s! y: g) Y. N* R; t6 e; U% N- i9 c! K. h
[ 本帖最后由 日月光 于 2007-6-9 16:47 编辑 ]