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标题: [国际新闻] 鱼翅汤应从中国菜单上删掉 [打印本页]

作者: 日月光    时间: 2007-4-26 15:05     标题: 鱼翅汤应从中国菜单上删掉

在马尔代夫潜水没有那么刺激了,因为以前几乎每片暗礁周围都有鲨鱼出没。10年前,在这儿潜水的人可以看到数十条身资优雅的海中猎手同时在游弋:灰礁鲨、黑鳍鲨和白鳍礁鲨无处不在,以至于几乎不值得将它们写入航海日志。据说在阿里环礁声名狼藉的“鱼头”珊瑚礁,当地人只能从水中钓出鱼头——其余部分都被鲨鱼吃掉了。此外,马尔代夫的礁鲨对人类毫无危险。但今天遇到它们则成了新鲜事。 1 d  x! n$ A4 K6 ~# n
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    在这个岛国当然没人会透路这种从前吸引游人的景观为何突然消失。令潜水者失望的原因藏在遥远的中国——说得明白一些,藏在中国高档饭店的汤锅里:鱼翅汤是中国上流社会爱吃的一道菜。在中国,当人们打算给尊贵的婚礼宾客留下深刻印象或有意拉拢重要的生意伙伴时,名贵的鱼翅汤是少不了的菜肴。在饭店里,为了吃这道菜,人们最多得付100欧元。 # v' S' P5 T  M
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    荒谬之处在于:连吃鱼翅的行家都承认鱼翅完全没有味道。风干出售的鱼翅被切碎,以复杂的程序在加入香料的鸡汤、鸭汤里烹制大约7个小时。在此过程中,明胶状的鱼翅像粉丝般膨胀,令汤变稠。行家会再往汤里加点胡椒和醋,然后才把热汤喝下去。
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    这种汤当然也可以用其它鱼类软骨烹制,而且既不会改变口味,也不会妨害人们咂嘴。但这样一来这道菜就便宜了,不再有气派了。此外,据说鲨鱼翅可以降低高血压,让女人更漂亮,男人更年轻——但这种说法当然没有得学依据。据说最有效的是每条鲨鱼只有一片的背鳍。它最贵,自然也是上流社会接受的惟一鱼翅。 # U' m& I3 Z( F% n0 m1 @
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    中国的经济繁荣导致对这种象征着身份和地位的食品需求猛增:联合国估计,每年至少有3000万片鲨鱼翅经香港进口,而且呈上升趋势。因为食客对鲨鱼其它部位的兴趣小得多,所以渔民通常只割掉鱼翅,便将断肢且有时还活着的鲨鱼抛回海里。尽管目前这种“割鳍”行径在许多热带沿海国家被明令禁止,尤其是在依赖旅游业生存的国家,但对太平洋、印度洋和南大西洋的渔民来说,一片鱼翅卖50美元是笔大钱。: f' n4 S' T9 o$ `

# o( p& i7 u$ O, r2 G/ C) H    因此鲨鱼的数量在世界各大洋都迅速下降。在大西洋,大多数种类的鲨鱼在15年内减少了约80%,受冲击最严重的锤头双髻鲨甚至减少了90%。
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* M. }$ h5 W. Y  d* v$ }/ b" h    这种自远古时代就生活在地球上的软骨鱼性成熟很晚(一些种类在12岁到18岁才性成熟),而且往往只产一两条后代。因此过度捕捞对它们的影响特别大。因为鲨鱼——很可能自爬虫时代起——处于海洋食物链的顶端,所以其数量的锐减正在改变整个生态系统。广泛的影响甚至令专家都感到惊讶。 & ~3 r# U7 Q) \5 C; V8 |" n) `5 N

# F8 J1 l  g1 s$ o& y" Z, l( R0 S    因此鲨鱼迫切需要一个院外活动集团——尽管它们既不像小海豹那样可爱,又不像座头鲸那样歌声动听。破坏环境的鱼翅汤则必须从菜单上消失。
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Chinas neue Oberschicht gefährdet die Weltmeere
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0 o7 @; l) L8 ?% g9 YTauchen ist auf den Malediven nur noch halb so spannend wie früher, als nahezu an jedem Riff Haie wohnten. Wer hier vor zehn Jahren abtauchte, konnte die eleganten Jäger gleich dutzendweise bewundern: Graue Riffhaie, Schwarzspitzenhaie und Weißspitzenriffhaie waren so allgegenwärtig, dass sie kaum einen Eintrag ins Logbuch wert waren. Am berüchtigten „Fish Head“ im Ari-Atoll zogen die Einheimischen angeblich nur Fischköpfe aus dem Wasser – den Rest hatten die Haie von der Angel gebissen. Heute sind Begegnungen mit den maledivischen Riffhaien, die übrigens für Menschen vollkommen ungefährlich sind, zur Seltenheit geworden.# Q0 p% C: Y/ [1 B1 N& Z/ _
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Warum die einstige Touristenattraktion so plötzlich verschwunden ist, verrät im Inselstaat freilich niemand. Der Grund für den Taucherfrust liegt im fernen China verborgen – genauer gesagt, in den Suppentöpfen chinesischer Feinschmeckerlokale: Haiflossensuppe ist das Leibgericht der chinesischen Schickeria. Wenn es im Reich der Mitte gilt, vornehme Hochzeitsgäste zu beeindrucken oder wichtige Geschäftspartner zu umgarnen, darf der edle Flossensud nicht fehlen. Im Restaurant zahlt man dafür bis zu einhundert Euro.' Z7 b2 v3 `0 J# s% |
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Das Absurde daran: Haiflossen als solche sind vollkommen geschmacklos, wie selbst deren größte Connaisseurs einräumen. Die getrocknet verkauften Flossen werden kleingeschnitten und in einer komplizierten Prozedur etwa sieben Stunden mit Gewürzen in Hühner- und Entenbrühe gekocht. Dabei quellen die gelatineartigen Flossenfasern wie Glasnudeln auf und verdicken die Suppe. Der Kenner würzt mit Pfeffer und wenig Essig nach und trinkt sie sehr heiß, wobei in China bekanntlich laut geschlürft werden darf.
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Natürlich könnte die Suppe auch aus anderen Fischknorpeln zubereitet werden, ohne den Geschmack oder das Schlürferlebnis zu verändern. Aber dann wäre sie billig und nicht mehr schick. Außerdem helfen Haiflossen angeblich gegen hohen Blutdruck, machen Frauen schöner und Männer jünger – wofür es freilich keine wissenschaftlichen Belege gibt. Am wirksamsten soll die Rückenflosse sein, von der jedes Tier nur eine besitzt. Sie ist die teuerste und selbstverständlich die einzige, die in der feinen Gesellschaft akzeptiert wird." ]! ?, n2 p( P5 k1 E+ h) O& ^
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Durch den chinesischen Wirtschaftsboom ist die Nachfrage nach dem kulinarischen Statussymbol drastisch gestiegen: Nach Schätzung der Vereinten Nationen werden jährlich mindestens 30 Millionen Haiflossen über Hongkong importiert, Tendenz stark steigend. Weil das Interesse am restlichen Fischkörper viel geringer ist, trennen die Fischer meist nur die Flossen ab und werfen die verstümmelten, teilweise noch lebenden Tiere zurück ins Meer. Offiziell ist dieses „Finning“ inzwischen zwar in vielen tropischen Küstenstaaten verboten, insbesondere wenn sie auf den Tourismus angewiesen sind. Doch für die Fischer im Pazifik, im Indischen Ozean und südlichen Atlantik sind 50 Dollar pro Flosse sehr viel Geld. Und gegen ausländische Fangflotten sind die Hoheitsgewässer ohnehin kaum zu schützen.
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8 Y) a$ Q2 m% D* R9 ZDie Haibestände sind deshalb in allen Weltmeeren dramatisch zurückgegangen. Im Atlantik verschwanden bei den meisten Arten innerhalb von 15 Jahren rund 80 Prozent der Tiere; bei den am schwersten betroffenen Hammerhaien waren es sogar 90 Prozent.% v- @6 B% Z! R7 G+ Q
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Die urzeitlichen Knorpelfische werden erst spät geschlechtsreif (einige Arten mit 12 bis 18 Jahren) und bekommen oft nur ein bis zwei Junge. Sie sind deshalb gegen Überfischung besonders empfindlich. Weil sie – wahrscheinlich schon seit der Saurierzeit – an der Spitze der marinen Nahrungskette stehen, verändert ihre Dezimierung das gesamte Ökosystem. Die weitreichenden Auswirkungen sind auch für Fachleute überraschend. Wie kanadische Meeresbiologen gerade herausfanden, beruht das seit Jahren beobachtete Muschelsterben an der Ostküste der USA auf dem Verschwinden der Haie: Deren Beutetiere vermehrten sich ungehemmt und fraßen die Muscheln weg.
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- _+ k* m+ {) \0 LHaie brauchen deshalb dringend eine Lobby – auch wenn sie nicht so kuschelig sind wie Robbenbabys und nicht so schön singen wie Buckelwale. Und die umweltschädliche Flossensuppe muss von den Speisekarten verschwinden.




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