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标题: 海涅文学大奖惹了大麻烦:快到手的大奖又飞了? [打印本页]

作者: Ampelmann    时间: 2006-5-31 18:15     标题: 海涅文学大奖惹了大麻烦:快到手的大奖又飞了?

HANDKE OHNE HEINE-PREIS

Schlechter Nachgeschmack

Eine Polit-Groteske ersten Ranges: Ausgerechnet im Heine-Jahr wird der gleichnamige Preis nicht verliehen. NRW-Landeschef Rüttgers stärkte heute dem Düsseldorfer Stadtrat den Rücken, der sich einmütig gegen die Ehrung Peter Handkes ausgesprochen hatte.

Berlin - Eine Premiere steht bevor: Es gilt mittlerweile als sicher, dass Peter Handke den Heinrich-Heine-Preis nicht bekommt. Er wird der erste Kandidat in der 34-jährigen Geschichte der Auszeichnung sein, der von den nordrhein-westfälischen Parteien nach massiver öffentlicher Kritik an der Jury-Entscheidung abgelehnt wurde. Eine besonders peinliche Note bekommt diese Entscheidung, weil sie ausgerechnet im Heinrich-Heine-Jahr zum Gedenken des 150. Todestages des Schriftstellers fallen wird.

Heute kritisierte nun auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Rüttgers (CDU) die geplante Preisvergabe an Handke. "Die Landesregierung ist der Meinung, dass für den Heine-Preis nicht preiswürdig ist, wer den Holocaust relativiert", sagte Rüttgers im Landtag und bezog sich damit auf die umstrittene Haltung Handkes zu den Völkerrechtsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien. Er unterstützte damit die Düsseldorfer Lokalpolitiker in ihrer Haltung. Es gehe nicht um das Werk Handkes als Poet und Literat, so Rüttgers, "es geht um sein Verhalten in politischer Hinsicht."

Der Ministerpräsident wies jede Verantwortung des Landes für die Entscheidung der Jury zurück. Er stellte sich damit vor seinen Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, der an der Jury- Sitzung nicht teilgenommen hatte. Rüttgers warf den Kritikern der Landesregierung eine Verdrehung der Tatsachen vor. "Verantwortlich für die Entscheidung, Peter Handke den Heine-Preis zuzuerkennen, sind diejenigen, die dafür gestimmt haben, und nicht diejenigen, die nicht mitgestimmt haben", sagte er der dpa.

Dennoch will Oberbürgermeister Dirk Erwin (CDU) dem Stadtrat die Empfehlung der Jury zur Abstimmung vorlegen, sagte dessen Pressesprecher Kai Schumacher. Er sehe keinen Grund, die Vorgehensweise zu ändern.

Keinen Preis zu vergeben ist weniger peinlich

"Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung wäre es aber klüger von der Stadtverwaltung, die Beschlussvorlage gar nicht erst einzubringen", meint hingegen Annette Steller, Fraktionsgeschäftsführerin der SPD in Düsseldorf. Ein solches Verhalten erwartet sie aber nicht. "Die Stadträte müssen sich also nun fragen, was peinlicher wäre: den Preis an Peter Handke zu vergeben oder ihn gar nicht zu verleihen." Den Schriftsteller nicht zu ehren sei eindeutig das kleinere Übel, meint die Sozialdemokratin. Ein schlechter Nachgeschmack bleibe aber doch. Die Entscheidung liege nun beim Oberbürgermeister.

Mit dieser Einstellung ist Frau Steller nicht allein. "Die beste Lösung ist jetzt, das Ergebnis der Abstimmung am 22. Juni abzuwarten und die Auszeichnung nicht zu vergeben", sagt Dirk Elbers, Fraktionsvorsitzender der CDU im Düsseldorfer Stadtrat. Eine Nachnominierung würde den falschen Eindruck erwecken, dass der jeweilige Kandidat nur zweite Wahl sei.

"Wir verleihen einen politischen Preis, keinen Literaturpreis", stellt die Geschäftsführerin der Düsseldorfer Grünenfraktion, Karin Trepke, fest. Und aus politischer Sicht sei es nicht zu verantworten, jemanden auszuzeichnen, der keine Distanz zu einem wegen Völkermordes angeklagten Politikers halte und überdies noch auf dessen Beerdigung spreche. "Unsere Position hat sich auch nach der schriftlichen Verteidigung von Herrn Handke nicht verändert", sagte Trepke SPIEGEL ONLINE.

Kritik an dieser Sichtweise hagelt es indes von allen Seiten: Während sich in den Feuilletonsreichlich Unmut über das Verhalten der Politiker breit macht, sagte Die Chefin des Suhrkamp Verlags, Ulla Unseld- Berkéwicz: "Eine politische Institution beugt sich dem Druck einer Kampagne, die Peter Handke diffamiert. Wenn es nicht zu einem öffentlichen Aufschrei führt, dass einer der größten Dichter derart geächtet wird, ist das ein Zeichen für den drohenden Bankrott unserer Kultur." Auch der deutsche PEN-Präsident Johano Strasser, obwohl gegen eine Preisvergabe an Handke, lehnte das Vorhaben des Stadtrats als politische Einmischung ab. Der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Schriftsteller, Imre Török, erklärte im Deutschlandradio: "So problematisch diese Entscheidung jetzt vor uns steht, sie ist gefallen, und ich würde sie jetzt nicht mehr rückgängig machen."

Rücktritt von Grosse-Brockhoff abgewiesen

Politische Unterstützung erfährt der Dichter lediglich in der Grünen-Fraktion des nordrhein-westfälischen Landtags Unterstützung: "Handkes Aussagen sind bizarr, und ich bin nicht seiner Meinung, aber der Stadtrat muss seine Streitbarkeit anerkennen", meint der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Oliver Keymis. Vielmehr sollte man den Schriftsteller auszeichnen und in der Laudatio auf die Kontroversen eingehen. Es stehe Handke zu, Ereignisse und Personen aus seiner Sicht zu behandeln, anders zu fragen. "Ich verteidige einfach den politischen Diskurs und die Freiheit des Andersdenkenden."

Nicht nur der Kandidat selbst, sondern vor allem auch das Verhalten des Jury-Mitglieds Grosse-Brockhoff  hat in Düsseldorf harsche Kritik ausgelöst. Der CDU-Mann war zur Abstimmung über die Empfehlung nicht erschienen. Seine zwei Stimmen gingen verloren, die Zweidrittelmehrheit in der Jury für Handke kam nur knapp zustande.

Um das Motiv seines Fehlens zu klären, fand heute im Landtag eine Fragestunde statt. Im Vorhinein war bekannt geworden, dass Grosse-Brockhoff wegen persönlicher Streitigkeiten zwischen der Landesregierung und der Stadt Düsseldorf der Sitzung ferngeblieben war. In der "Rheinischen Post" forderte daher die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sylvia Löhrmann, Ministerpräsident Rüttgers auf, den Kulturstaatsekretär und Chef der Staatskanzlei zu entlassen. Ministerpräsident Rüttgers wies die Forderung jedoch zurück.

mit dpa


偏偏在隆重纪念海涅去世150周年之际的2006年,德国海涅文学大奖惹了个大麻烦:评委会选中的获奖者、奥地利作家彼特.汉德克因为亲塞尔维亚和米洛舍维奇的言行而在德国引起争议,看来他过不了杜塞尔多夫市议会这一关。

汉德克获得今年海涅奖的消息公布一周后,德国文化界和政坛炸开了锅。杜塞尔多夫市议会的社民党、自民党和绿党的议会党团决定联合起来共同阻止汉德克的获奖,基民盟党籍的市议员也准备向汉德克说不。

由此看来,原计划定在今年12月13日的颁奖活动要泡汤了。迄今为止,人们可能对这一奖金为5万欧元的德国高规格文学奖获奖人资格有过争论,但是像今年这样的激烈反对意见还从来没有过。引起争议的并不是汉德克的文学作品,而是有着东欧血统的亲塞尔维亚人态度和在不久前去世的米洛舍维奇的幕前讲话。

杜塞尔多夫市长埃尔温则对反对者的态度表示不解,认为这是一种“政治检查”。他说,批评汉德克的人其实大部分并没有读过汉德克的作品,因此有的人的批评显然是过火了,而且其中就有杜塞尔多夫市所在的北威州州长。

北威州州长吕特格斯在德国犹太人理事会主席保罗.齐格尔葬礼上发表讲话中强调,“一个粉饰纳粹大屠杀的人不配得奖”。前杜塞尔多夫海涅大学校长、曾任海涅奖评委会成员20多年的格尔特.凯泽尔也是坚决反对汉德克获奖的名人之一,他准备联合以前的海涅奖得主们共同发起抗议汉德克获奖的行动。他认为,海涅奖的精神是彰显人权,而“像汉德克这样的作家已经发展为一个大塞尔维亚帝国的唱赞歌者“,给他颁奖无疑有悖海涅精神。

不过,凯泽尔也对杜塞尔多夫市长埃尔温的态度表示了一定的理解。他说:“他有一个体面的理由,即他担心人们指责杜塞尔多夫市搞政治审查。这当然事关政府机构的荣誉,但是这件事本身已经有了更多的意义,它也关系到杜塞尔多夫市的形象。”

汉德克为自己进行了辩护。他说,他从来没有否认或美化1991年到1995年的前南斯拉夫战争期间发生的大屠杀,更不用说是赞同了。他在“法兰克福汇报”上发表文章呼吁读者们先去读读他过去15年创作的剧作和小说,然后再自己做出判断。

杜塞尔多夫市长埃尔温表示继续支持汉德克得奖。他说:“本周,市议会的文化委员会将要对这件事进行讨论,市议会也将进行辩论。讨论的关键问题是,杜塞尔多夫的文化事业到底有多自由。”

市议会社民党党团主席呼吁今年暂停颁发海涅奖。也有人提议取消将海涅奖颁发给汉德克的决定,并将大奖改发给别的作家,但是基民盟和社民党认为这不是上策,因为这会让那些候选人觉得自己只是捡了个便宜。
作者: casecon    时间: 2006-5-31 20:41

呵呵 塞尔维亚现在也怪可怜的了。。。连黑山都分出去了。出海口都没了。。




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