Der deutsche Verlegerverband plant die Digitalisierung seiner Bücher. Damit reagiert der Verband auf Google. Der Suchmaschinen-Betreiber digitalisiert in den USA bereits Millionen von Werken.
Der deutsche Verlegerverband plant ein eigenes Digitalisierungsprojekt. Verleger und Projektleiter Matthias Ulmer sagte am Rande der Buchmesse, schon im kommenden April würden die ersten Bücher online gestellt.
An dem Projekt beteiligt sind seinen Worten zufolge auch die großen deutschen Buchverlage. Insgesamt etwa 100 Verlage hätten sich bereits bereit erklärt, ihre Bücher online zu stellen. Laut Ulmer ist zwar geplant, den großen Suchmaschinen wie Google einen Zugriff auf die Texte zugewähren - allerdings soll eine Anzeige der Inhalte über externe Suchmaschinen nicht möglich sein.
Kritik an Google
Google hatte in den vergangenen Monaten Kritik auf sich gezogen, weil der Konzern ohne Nachfrage in den USA auch urheberrechtlich geschützte Bücher digitalisiert hatte. Inzwischen haben sowohl der Autoren- als auch der US-Verlegerverband Klage eingereicht.
Ulmer sagte, Ziel des deutschen Buch-Projektes sei, dass nicht Google, sondern die Autoren die Texte in Händen behielten. Zugleich wolle man nicht den gleichen Fehler wie die Musikindustrie begehen.
Wie die Bücher für Leser im Internet aufbereitet werden sollen, sagte Ulmer nicht. Bei Google sind jeweils nur wenige Zeilen zu lesen, in denen sich ein gesuchter Begriff befindet.